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Lärmschutz an B27: »Freiwilligkeitsleistung« für Gniebel und Rübgarten vom Bund

Bürgermeister informierte Gremium über Schutzmaßnahmen für Gniebel und Rübgarten entlang der B27.

Vekehr auf der B 27 in Pliezhausen am Rand von Gniebel (rechte Seite), die Gemeinde setzt sich weiter für mehr Lärmschutz ein. F
Vekehr auf der B 27. Foto: Michael Merkle
Vekehr auf der B 27.
Foto: Michael Merkle

PLIEZHAUSEN. »Wenn es bei uns in Gniebel tatsächlich ruhiger würde, solange wir noch leben, dann wäre das ja toll«, sagte Ortsvorsteherin Kathrin Henne am Dienstagabend im Pliezhäuser Gemeinderat. Sie dankte der Verwaltung der Gemeinde, »dass sie all die Jahre an dem Thema drangeblieben ist«. Brigitte Rapp stimmte ihr als Ortsvorsteherin von Rübgarten vorbehaltlos zu: »Das Beste ist, dass wir als Kommune nicht belastet werden, sondern der Bund die Kosten trägt – der das schließlich auch verbockt hat.« Bürgermeister Christof Dold dazu: »Die Lärmschutzmaßnahmen entlang der B27 hätten von Anfang an angelegt werden müssen.«

Die Nachricht, dass der Bund sich nun tatsächlich zu der »Freiwilligkeitsleistung« des Lärmschutzes bei Gniebel und Rübgarten entschlossen hat, führte zu regelrechter Begeisterung im Gemeinderat. »Das ist ein Meilenstein für unsere Gemeinde«, sagte Dold. »Das jahrzehntelange Engagement zahlt sich jetzt aus.« Der Bürgermeister dankte den Abgeordneten aus Land und Bund, die sich massiv und immer wieder für das Thema stark gemacht hätten.

In der Gemeinderatsvorlage war dazu zu lesen: »In einem ersten Schritt soll im Sommer 2023 ein Lärm mindernder Fahrbahnbelag auf der B27 in Fahrtrichtung Tübingen von der Kreisgrenze bis zum Neckartalviadukt B464 eingebaut werden.« Auch an die Gegenspur wurde gedacht: »In den Folgejahren soll die Erneuerung des Fahrbahnbelags in Fahrtrichtung Stuttgart erfolgen.« Dann könnte es allerdings noch eine ganze Weile dauern, denn: Um noch besseren Lärmschutz zu erreichen, seien »Wälle und Wände« angedacht. Was gewählt werde, darüber müssten ausgiebige Prüfungs- und Planungsverfahren entscheiden. »Daher wird noch weitere Zeit ins Land ziehen, bis Klarheit über die endgültigen Möglichkeiten besteht«, so die Vorlage.

Tempobegrenzung nicht möglich

Aber: Die Freude über eine grundsätzliche Entscheidung, dass in Sachen Lärmschutz nun endlich was passieren soll, war in Pliezhausen am Dienstagabend groß. Und der Bürgermeister dachte gleich weiter: Das Thema Geschwindigkeitsbegrenzung in den Teilorten wie Gniebel sei noch nicht möglich, aber – der Erfolg in der Pliezhäuser Bachstraße beim Kinderhaus mache Mut und zeige, dass sich in den Regularien, Vorschriften und Bestimmungen immer mal wieder was ändern könne. Und warum nicht Tempo 80 auf der B27? »Es würde ja schon was bringen, wenn dort die Geschwindigkeit von 120 auf 100 Stundenkilometer reduziert würde«, so Dold. In dem Bereich gebe es »eine dynamische Entwicklung«.

Zudem erwähnte Pliezhausens Rathauschef »eines meiner Lieblingsthemen, eine Busspur auf der B27«. Warum nicht? »Schließlich wird der ÖPNV künftig immer mehr in den Fokus rücken«, so Dolds Überzeugung. »Das Thema wird ein Dauerbrenner bleiben.« Das Fazit nach jahrzehntelangen Bemühungen: »Es ist eine tolle Erfahrung, dass wir alle zusammen den Lärmschutz hingekriegt haben«, so Christof Dold. (GEA)