HAMBURG. Eurydike streicht Orpheus über die Stirn. Mit dieser zarten Geste beginnt ihr anfangs scheuer und zögerlicher, dann in fröhlich springendes Glück wechselnder Liebes-Pas-de-deux. Orpheus nimmt die Sonnenbrille ab, sieht sie an - und verliert damit im Totenreich seine Liebe zum zweiten Mal. Eurydike war zuvor bei einem Autounfall gestorben. Hamburgs Ballett-Intendant John Neumeier deutet den griechischen Mythos in seinem Ballett »Orpheus« zu Kompositionen von Igor Strawinsky gegenwärtig: Der Sänger ist ein Geiger und wird vom Straßenmusiker zum umschwärmten Virtuosen.
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