GÖTTINGEN. Ob Anti-Amerikanismus, Emanzipation, Schreiberfahrungen oder ganz private Beziehungsprobleme: Vor Helen Wolff hat Günter Grass keine erkennbaren Tabus gekannt. Und so bietet der jetzt edierte Briefwechsel 1959-1994 zwischen dem Schriftsteller und seiner langjährigen deutschstämmigen Verlegerin in den USA manche intimen Einblicke in den Charakter und das Denken des Nobelpreisträgers. Sie, die 21 Jahre älter war, konnte Grass, so scheint es, ein wenig die früh gestorbene Mutter ersetzen, zumindest in Ratschlägen und bedingungsloser Vertrautheit. Eine wahre Freundin.
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