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Der Spatz von Paris als Stehauf-Weibchen

REUTLINGEN. Nein, der große kleine Spatz vom Montmartre ist nicht auferstanden. Die Pariserin Catherine Le Ray hat bei ihrer musikalischen und erzählenden Reise durch Edith Piafs Leben auch gar nicht versucht, das Original zu kopieren. Gut 70 Besucher im Foyer U 3 erlebten einen gepflegten Abend, der das zerrissene, von Liebesleid und Weinflaschen durchzogene Leben der Chansonnette nur erahnen ließ. Zu galant und elastisch Le Rays Stimmführung, die Piafs schroffe Eindringlichkeit glatt geschliffen hat und in ihrem rauchigen Dunkel doch an sie erinnert. Die blonde Neuauflage ganz in schwarz mit den kantigen Gesichtszügen, selbst von athletischer, kraftvoller Natur, präsentiert eine Piaf als Stehauf-Weibchen. Stellenweise fast vampartig lasziv das Spiel mit ihrem famosen Begleiter Gilles Villeroy an Klavier, Bandoneon und Synthesizer. Ein schnippisches »ca m'est égal« kommentiert den Kummer der Freunde. Kokett der Ausflug mit »Milord« ins Publikum, wo ergraute Herren Antwort stehen dürfen: »Sind das alles Ihre Freundinnen?« Zum »Bal dans ma rue« lotst Le Ray fünf Paare in den energischen Dreiertakt.

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