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Wie Bodelshausen für schnelles Internet sorgt

Die Gemeinde hat aus eigener Initiative früh für schnelles Internet für Industrie und Gewerbe gesorgt und geht auch beim Rest-Ausbau anders vor als die Nachbarn

FOTO: UWE ANSPACH/DPA
Der Breitbandausbau soll weiter vorankommen. Foto: Deutsche Presse Agentur
Der Breitbandausbau soll weiter vorankommen.
Foto: Deutsche Presse Agentur

BODELSHAUSEN. Für die Übertragung von Daten im Netz braucht es schnelle Daten-Autobahnen. Bodelshausen hat sich früh darum gekümmert und einen anderen Weg eingeschlagen als die meisten Gemeinden. Nun geht’s darum, den Rest-Ausbau zu bewerkstelligen.

Sonderfall Bodelshausen: Die Gemeinde hat rasch die Initiative ergriffen und sichergestellt, dass das Industriegebiet angebunden ist. Bodelshausen ist ein bedeutender Gewerbestandort und die einzige Gemeinde im Landkreis mit einem Einpendler-Überschuss: Mehr Menschen kommen hierher zum Arbeiten als solche, die den Ort verlassen, um auswärts zu arbeiten. Schnelles Internet – ein Standortfaktor ersten Ranges.

Viele Unternehmen agieren international, und die Internetverbindung in Bodelshausen galt im Vergleich zu anderen Gegenden als schlechter. Da wollte man kein Risiko eingehen und hat Millionen investiert in den Breitband-Ausbau. Obwohl man stets betont hat, dass für solche Verbesserungen der Infrastruktur nicht die Gemeinde zuständig gewesen wäre.

»Alle Gewerbetreibenden sind versorgt«, konstatiert Neu-Bürgermeister Florian King zufrieden. Der 33-Jährige findet, dass Bodelshausen vorausschauend gehandelt und die richtige Strategie eingeschlagen hat. Den Netzbetrieb selber hat man der Zollernalb-data GmbH aus Balingen übergeben – und damit einen regionalen Partner gefunden.

Ohne die Deutsche Glasfaser

Auch beim weiteren Ausbau im Ort unterscheidet sich die Gemeinde von den umliegenden Nachbarn. Überall sonst ist die Deutsche Glasfaser zum Zug gekommen. Deren Angebot schien den Gemeinderäten plausibel. Die Pluspunkte: Es entstehen der Gemeinde keine Kosten, und es entfällt das nervige Warten auf Fördergelder. In Mössingen, in Gomaringen, in Ofterdingen und in vielen anderen Orten hat das die Räte überzeugt. Voraussetzung für die Deutsche Glasfaser war jeweils, dass ein Mindestprozentsatz der Bürger das Angebot annimmt.

Im Bodelshäuser Rathaus hat man stets betont, dass man alle anbinden will ans Netz – auch die Kläranlage, auch die Aussiedlerhöfe und ebenso Oberhausen. Deswegen erfolgt der Restausbau nun durch die OEW-Breitband. »Sie wird in Bodelshausen den Rest fertig bauen und darf dazu die Fördermittel nutzen, die der Gemeinde zustehen«, sagt King und sieht darin »eine gute Variante«.

Der Vorteil: Das ist für die Gemeinde kostenneutral und die OEW – der Zweckverband oberschwäbische Elektrizitätswerke – ist ebenfalls wieder ein regionaler Partner. Der Landkreis Reutlingen hält an der OEW einen Anteil von etwa 3,8 Prozent, der Zollernalbkreis hat rund 8,7 Prozent. Am stärksten sind Ravensburg und der Alb-Donau-Kreis engagiert. (GEA)