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Weniger Hartz-IV-Empfänger in Tübingen

Geschäftsführerin des Jobcenters Tübingen zieht positive Bilanz für das Jahr 2018. Zahl der offenen Arbeitsstellen nimmt zu, alle Personengruppen profitieren.

»Hartz IV« Schriftzug
Foto: Jens Büttner/Archiv Foto: Jens Büttner/Archiv
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KREIS TÜBINGEN. Die Zahl der Hartz IV-Bezieher im Landkreis Tübingen hat einen Tiefstand erreicht. Die Anzahl der offenen Arbeitsplätze nimmt zu, wovon alle Personengruppen profitieren. Dieses Resümee zog die Geschäftsführerin des Jobcenters, Ellen Klaiber, in ihrem Bericht für das Jahr 2018 im Kreistag. »Ich kann von sehr guten Entwicklungen sprechen. Wir berichten von einem Rekordtief nach dem anderen«, sagte sie.

Die Zahl der Hartz-IV-Empfänger im Landkreis Tübingen ist im Dezember 2018 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als elf Prozent gesunken: von 1831 Personen auf 1625. Ebenfalls zurückgegangen ist die Zahl der unter 25-jährigen-Hartz-IV-Empfänger. 2017 waren es 125 Personen, 2018 104. Damit liegt der Landkreis Tübingen unter dem landesweiten Durchschnitt.

Die Zahl der zu vermittelnden Arbeitsplätze ist im vergangenen Jahr um rund 15 Prozent angestiegen. Die größten Zuwächse an Mitarbeitern gibt es in den Bereichen Dienstleistung, verarbeitendes Gewerbe, im Gesundheitswesen und in der Metall- und Elektroindustrie.

Ein Thema, das auch die Mitarbeiter vom Jobcenter beschäftigt, ist es ihre Kunden langfristig auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren. »Die Qualifizierung und eine gute Beratung bleibt unsere Kernaufgabe im Jobcenter«, sagte Klaiber. Dabei ist die Zahl derer, die keinen Fluchthintergrund haben um mehr als sechs Prozent gesunken. Die Mitarbeiter des Jobcenters haben sich 2018 besonders dafür eingesetzt, dass Menschen, die schon länger arbeitslos sind, auf dem Arbeitsmarkt eine Chance haben.

Neues Programm für Arbeitslose

Seit April gibt es dafür ein neues Konzept mit dem Titel »Gemeinsam durchstarten«. Dabei stehen individuelle Coachings, betriebliche Praktika und Qualifizierungen und Umschulungen in unterschiedlichen Berufsfeldern im Fokus. Dazu gehören die Bereiche Holz-Farbe, Metall, Lager-Logistik-Verkauf, Pflegehauswirtschaft und Bürokommunikation. Dieses Angebot haben unterschiedliche Bieter miteinander ins Leben gerufen. Dazu gehört die Bruderhaus Diakonie, teamtraining und BBQ.

Geflüchtete, die an Sprachkursen teilnehmen oder sich weiterbilden, kommen vermehrt in den Langzeitleistungsbezug. Diese Zahl ist um mehr als 355 Prozent angestiegen.

Dem Jobcenter im Landkreis Tübingen standen im Jahr 2018 mehr als 12,5 Millionen Euro zur Verfügung. Der größte Teil von dem Budget stand mit 4,3 Millionen Euro Eingliederungsleistungen bereit. Dazu gehören Förderungen von beruflichen Weiterbildungen oder begleitende Hilfen in die Selbstständigkeit.

Im Laufe des vergangenen Jahres sind 13 neue Mitarbeiter in den Dienst beim Jobcenter integriert worden. Ein Ziel für 2019 ist es, befristete Arbeitsplätze in unbefristete umzuwandeln. Dadurch soll sich die Qualität der Arbeit des Jobcenters weiter verbessern. Der Großteil der Angestellten beim Jobcenter werden von der Bundesagentur für Arbeit gestellt: 84 Prozent. 16 Prozent des Personals entfielen 2018 auf die Stadt und den Landkreis Tübingen. (sapo)