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Weil alles teurer wird: Die Tafel Mössingen öffnet wieder

Trotz der Infektionsgefahr für Mitarbeiter: Am Dienstag, 8. Februar, geht es um 14 Uhr in Mössingen wieder los.

Zum Erntedankfest kam eine große Menge an Lebensmittel-Spenden bei der Reutlinger Tafel an.
Lebensmittel in einem Tafelladen. Foto: Dittrich/dpa
Lebensmittel in einem Tafelladen.
Foto: Dittrich/dpa

MÖSSINGEN. Nach gut zwei Monaten Pause geht es wieder los: Am Dienstag, 8. Februar, wird die Mössinger Tafel wieder ihre Pforten für Bedürftige öffnen »Wir haben uns trotz explodierender Infektionszahlen zu diesem Entschluss durchgerungen«, erklärt Gabriele Müller vom Vorstand. »Wir tun das, weil bei uns angesichts rasant steigender Preise zunehmend mehr Menschen um Hilfe bitten!«

Im November letzten Jahres hatte die Tafel angesichts der eskalierenden Corona-Situation den Verkauf einstellen müssen. Zu groß wurde die Gefahr, dass sich die ehrenamtlichen Mitarbeiter infizieren. »Diese Gefahr ist mittlerweile sogar noch größer geworden«, stellt Christoph Fasel vom Vorstand fest. »Dennoch haben wir uns mit großer Mehrheit im Führungskreis entschieden, unsere Abgabe von Lebensmitteln für bedürftige Menschen im Steinlachtal wieder aufzunehmen.«

Ehrenamtliche wieder auf Tour

Ein wichtiger Beweggrund sind die galoppierenden Preise. Bei einer Inflationsrate um fast fünf Prozent und explodierenden Energiepreisen bleibt vielen Menschen kaum noch Geld zum Einkauf von Lebensmitteln übrig. »Auch die sind seit dem Herbst spürbar teurer geworden«, erläutert Vorstandsmitglied Ilse Gräf, »vor allem Brot, Kartoffeln, Gemüse und Milchprodukte.«

Also werden ab Ende dieser Woche wieder die Ehrenamtlichen der Tafel auf Tour gehen und Lebensmittel von den spendenden Firmen und Märkten abholen. Weitere ehrenamtliche Mitarbeiter werden dann diese Lebensmittel sortieren, zusammenstellen und in Tüten für die Kunden vorpacken, die diese dann im Freien in Empfang nehmen – ohne Kontakt mit den Mitarbeitern der Tafel, womit ein wichtiger Aspekt der Arbeit fehlt.

»Diesen Nachteil müssen wir in Kauf nehmen«, sagt Ilse Gräf. »Doch wir kennen ja unsere Kundschaft zum großen Teil. Unsere Mitarbeiter bemühen sich so weit wie möglich, persönlichen Wünschen zu entsprechen.«

Nur eine Person

So wird die Tafel am 8. Februar um 14 Uhr öffnen, und dann wieder im Rhythmus Freitag und Dienstag. Dabei gelten folgende Regeln: Die Waren werden abgepackt in Tüten abgegeben, eine Auswahl ist nicht möglich. Kunden müssen eine FFP2-Maske tragen. Pro Haushalt sollte nur eine Person kommen, Kinder sollten nicht mitgebracht werden. Die Kunden sollten erst zum ihnen bekannten persönlichen Termin zur Tafel kommen und ihr Geld abgezählt bereit halten. (pm)