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Wankheimer Musiker spielen nach langer Pause vor der Waldhütte

Freuen sich darüber, dass die Vorbereitungen für das Stuhlkonzert des Musikvereins Wankheim an der Waldhütte abgeschlossen sind
Freuen sich darüber, dass die Vorbereitungen für das Stuhlkonzert des Musikvereins Wankheim an der Waldhütte abgeschlossen sind (von links): Daniel Bahnmüller, Jürgen Lachenmaier, Volker Schall und Jürgen Holoch. Foto: Michael Sturm
Freuen sich darüber, dass die Vorbereitungen für das Stuhlkonzert des Musikvereins Wankheim an der Waldhütte abgeschlossen sind (von links): Daniel Bahnmüller, Jürgen Lachenmaier, Volker Schall und Jürgen Holoch.
Foto: Michael Sturm

KUSTERDINGEN-WANKHEIM. Sie hofften. Sie bangten. Schließlich musizierten sie vor großem Publikum: Die Mitglieder des Musikvereins Wankheim gaben am Sonntagnachmittag ihr erstes Konzert seit über eineinhalb Jahren – unter freiem Himmel an der Waldhütte. Zwar mussten sie beim zweiten Stück unterbrechen, weil Regen einsetzte. Doch danach spielten sie munter weiter.

Sonntagmittag in Wankheim. »Wenn das Wetter so bleibt, wäre es ideal«, urteilte Jürgen Lachenmaier. Es war etwas schwül, aber nicht allzu drückend. Leicht bewölkt, ohne die Sonne komplett zu verdecken. Ideales Wetter für die Kapelle des Musikvereins Wankheim, die – wie viele andere Orchester – lange darauf warten musste, wieder einmal zusammen aufzutreten.

An der frischen Luft geübt

Vormittags waren alle Musiker zur Waldhütte gekommen, um das Terrain zu begutachten und aufzubauen. Die Musiker würden sich vor der Hütte hinsetzen. Mit genügend Abstand zueinander. Genauso wie die Zuhörer, für die der alte Bolzplatz direkt vor der Hütte mit Flatterband eingezäunt wurde. Im Gemeindeboten war darauf hingewiesen worden, dass dies ein Konzert sein würde, für das die Zuschauer ihre Sitzgelegenheit selbst mitbringen sollten – entweder Klappstühle oder eine Picknickdecke.

Die Wankheimer Musiker hatten eine ganze Weile auf gemeinsame Proben verzichten müssen. Online ging es einigermaßen. Dann stellte die Gemeinde Kusterdingen den Musikern eine offene Scheune zur Verfügung, sodass sie mit Abstand und quasi an der frischen Luft gemeinsam üben konnten. »Dafür sind wir Bürgermeister Jürgen Soltau sehr dankbar«, betonte Vorstand Jürgen Holoch.

Auch dadurch gelang es den Wankheimer Musikern, dass der Kontakt untereinander nicht abriss, was sie in Zeiten der Pandemie anfangs durchaus befürchtet hatten. Doch es kam zu einer überraschenden Entwicklung: »Wir haben Zulauf bekommen, aus der Jugend, aber auch von außen«, freute sich Co-Vorstand Daniel Bahnmüller.

Umso mehr sehnten sich die Musiker nach diesem Auftritt – und waren bereit, dem Wetter zu trotzen. Es ging weitestgehend gut. Kurz nach dem Auftakt um fünf Uhr nachmittags begann es während des zweiten Stücks zu regnen. Links und rechts war der Himmel ziemlich dunkel. Vor der Waldhütte hörte der Regen jedoch bald wieder auf und es ging weiter.

Für die über 200 Zuhörer auf dem alten Bolzplatz gab es einen bemerkenswerten Service obendrauf, den Robert Braun erdacht hatte: Drei Teams fuhren mit Schubkarren voller Getränke durch das Publikum. Jede(r) konnte sich eine Flasche (keine davon mit Kronkorken) herausnehmen und nach dem Konzert Spenden dalassen. So wurde gewahrt, dass es keine Berührungen untereinander gab. »Eine geniale Idee«, freute sich Holoch. »Deswegen haben wir dieses Mal auch nichts zu essen gemacht«, so Bahnmüller.

Shanty online einstudiert

Auf musikalischer Ebene freuten sich die Wankheimer vor allem, den Shanty »The Wellerman« von Nathan Evans aufzuführen, der jüngst die Hitparaden gestürmt hatte. Das Stück hatten sie lediglich online einstudieren können und spielten es am Sonntag erstmals zusammen. Das Publikum erklatschte noch zwei Zugaben, die »Kaiserjäger« und, zum Mitsingen, »Auf der Vogelwiese«. Es waren 75 Minuten Musik, die viel Freude erzeugten. (GEA)