MÖSSINGEN. Zurzeit ist die Hochphase der Vogelbrutsaison. Überall piepen und betteln Jungvögel um Futter, hüpfen unbeholfen auf dem Boden herum und üben sich im Fliegen – mit mehr oder weniger Erfolg.
Nicht wenige dieser Piepmätze werden von besorgten Mitmenschen aufgefunden, eingesammelt und zum Vogelschutzzentrum des Nabu nach Mössingen gebracht. Die Folge: »Wir müssen leider einen Aufnahmestopp ausrufen, da wir mit 95 gefiederten Pfleglingen derzeit unsere Kapazität erreicht haben«, sagt der Leiter des Nabu-Vogelschutzzentrums, Dr. Daniel Schmidt-Rothmund.
Beratung am Telefon
Die überwiegende Zahl dieser Tiere sind hilflose Jungvögel, die der Nabu im Zentrum großzieht, bis sie selbstständig sind und freigelassen werden können. »Bitte bringen Sie uns aktuell daher keine weiteren Vögel. Sie können uns aber gerne anrufen. Wir beraten am Telefon, was für den einzelnen Fundvogel zu tun ist«, so der Ornithologe. Land sei erst wieder in vier bis sechs Wochen in Sicht, wenn sich die Brutsaison dem Ende zuneigt.
Der Nabu appelliert außerdem an Gartenbesitzerinnen und -besitzer, so lange mit dem Heckenschnitt zu warten. So bleiben Vogelfamilien ungestört und es passiert seltener, dass Jungvögel zu früh das Nest verlassen. Im Fliegen ungeübte Vogeljunge wirken auf den ersten Blick oft hilflos. Meist handelt es dabei um gesunde Jungvögel, die weiterhin von ihren Vogeleltern versorgt werden. Dr. Daniel Schmidt-Rothmund rät: »Immer erst mal Abstand halten und genau beobachten. Wenn man nicht zu nah dran ist, taucht nach etwa 20 bis 30 Minuten in aller Regel ein Altvogel mit Futter auf.« (eg)