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»Unser Buchladen« in Mössingen als »hervorragende Buchhandlung« ausgezeichnet

»Unser Buchladen« in Mössingen wurde beim Deutschen Buchhandlungspreis als »herausragende Buchhandlung« eingestuft und bekam dafür 7 000 Euro

Das Team von Unser Buchladen in Mössingen hat den deutschen Buchhandelspreis gewonnen in der Kategorie "hervorragende Buchhandlu
Das Team von Unser Buchladen in Mössingen hat den deutschen Buchhandelspreis gewonnen in der Kategorie »hervorragende Buchhandlungen« (von links): Darüber freuen sich Renate Pfau-Egerter, Susanne Schwarz, Elke Raischer (hinten) und Inhaberin Pia Ziefle. Es fehlt: Antje Zimmerer. FOTO: MEYER
Das Team von Unser Buchladen in Mössingen hat den deutschen Buchhandelspreis gewonnen in der Kategorie »hervorragende Buchhandlungen« (von links): Darüber freuen sich Renate Pfau-Egerter, Susanne Schwarz, Elke Raischer (hinten) und Inhaberin Pia Ziefle. Es fehlt: Antje Zimmerer. FOTO: MEYER

MÖSSINGEN. Ob das neue Gütesiegel, das sich die Mössinger Buchhandlung »Unser Buchladen« verdient hat, den Umsatz weiter ankurbelt, ist noch unklar. Auch so kommt es schon vor, dass sich – allerdings coronabedingt eine kleine Schlange vor dem Geschäft in der Bahnstraße bildet. Mit ihrer Büchern trifft der im Mai 2018 eröffnete Buchladen den Geschmack der Kunden, und offensichtlich auch den der Preisrichter. Aus den 426 Einsendungen beim Deutschen Buchhandlungspreis wurde auch die von Pia Ziefle ausgewählt, Inhaberin von Unser Buchladen.

Nicht nur über die Bezeichnung »hervorragende Buchhandlung« kann man sich nun in Mössingen freuen, sondern auch über 7 000 Euro Preisgeld. Ziefle will damit wieder Veranstaltungen, etwa Lesungen finanzieren, wenn dies wieder möglich ist. Insgesamt durfte Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, 850 000 Euro ausschütten an 118 unabhängige und inhabergeführte Buchhandungen mit einem Umsatz unter einer Million Euro im Jahr, die für preiswürdig befunden wurden. Drei »Beste Buchhandlungen« gab es, die jeweils eine Prämie von 25 000 Euro bekamen, fünf wurden als »besonders herausragende Buchhandlung« mit je 15 000 Euro bedacht. Alle können sich das nächste Mal erneut bewerben.

Preisverleihung online

So eine Bewerbung sei nicht trivial, sondern mit nicht unerheblichem Aufwand verbunden, gibt Ziefle zu verstehen. Die Vergabekriterien seien nicht so klar. Da muss Auskunft gegeben werden, über das Sortiment, wie etwa Kleinverlage und Mainstreamverlage vertreten sind, was es an Warengruppen gibt, etwa Lyrik, oder ob die Angestellten in Voll- oder Teilzeit arbeiten. Kriterium waren auch Leseförderung und andere selbst organisierte Kulturveranstaltungen, die aber in diesem Jahr durch Corona nicht so möglich waren. Auch die Preisverleihung in Berlin sah daher anders aus als sonst.

Ohne Coronakrise hätte man alle Preisträger in die Hauptstadt eingeladen. So konnte alle, bis auf die Hauptpreisträger, nur beim Stream dabei sein, was Ziefle aber nicht schlimm fand, sondern ihr eher entgegen kam. Die Preisverleihung sei durchaus spannend gewesen. »Ich habe mich mit meinen drei Kindern im Teenageralter vor dem Laptop gesessen«, sagt Ziefle. Und auch ihre Kinder fanden das Ganze wohl spannend. »Ich musste keinem Geld zahlen«, scherzt Ziefle.

Nach dem 30-minütigen offiziellen Teil hatte man sogar die Möglichkeit, jeweils in kleiner Runde mit anderen Kollegen zugeschaltet waren. Sogar Zuprosten konnte man sich. Und sich über die lobenden Worte der Ministerin freuen. Die hatte angesichts geschlossener Theater, Kinos und Konzerthäuser das Buch als wichtiges Kulturerlebnis und Seelennahrung zugleich herausgestellt. »Vermittler dieses Glücks sind vor allem die Buchhändler und Buchhändlerinnen.« (GEA)