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Unregelmäßigkeiten bei Corona-Schnelltests in Tübingen

Corona-Schnelltest
Bei einem Corona-Schnelltest wird eine Lösung auf eine Testkassette aufgeträufelt. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Bei einem Corona-Schnelltest wird eine Lösung auf eine Testkassette aufgeträufelt. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

TÜBINGEN. Bei der Abnahme von Corona-Schnelltests im Zuge des bundesweit vielbeachteten Modellprojekts »Öffnen mit Sicherheit« in Tübingen ist es zu Unregelmäßigkeiten gekommen. Von an rund 2.000 Menschen durchgeführten Tests wurden 25 Menschen in die Isolation geschickt, obwohl sie möglicherweise gar nicht positiv waren. Dies teilte der Betreiber von zwei Schnelltestständen, die Kern Medical GmbH (KME), am Montag mit.

KME hatte seine Schnelltests bei einer weitaus niedrigeren Temperatur getestet und ausgewertet als vorgeschrieben. Laut Hersteller Abbott müssen die Schnelltests bei Zimmertemperatur zwischen 15 Grad und 20 Grad durchgeführt und ausgewertet werden. Zudem müssen die Kits selbst 30 Minuten vor dem Gebrauch ebenfalls mindestens 15 Grad erreicht haben. Dies sei in Tübingen nicht der Fall gewesen, sagte KME-Gesundheitsmanager Florian Vek.

»Wir gestalten unsere Teststationen gerade um, damit die korrekte Temperatur zur Auswertung der Tests gewährleistet ist« sagte Vek. Ins Rollen gebracht hatte den Fall der Tübinger Unternehmer Martin Konold, dem am Samstag in der Innenstadt die Schnelltestkits bei einer Außentemperatur von vier Grad auf einer Bank liegend aufgefallen waren. Er hatte seine Beobachtung mit einem Tweet öffentlich gemacht. Angeheuert wurde KME durch die Stadt Tübingen. Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) wollte sich zu dem Vorfall nicht äußern. »Kein Kommentar«, sagte er auf Anfrage. KME-Gesundheitsmanager Vek sagte dazu: »Der Vorfall ist der Tatsache geschuldet, dass das schnell gehen musste. Weder wir noch die Stadt Tübingen haben im Rahmen des Aufbaus der Stationen die Temperaturvorgaben berücksichtigt.« (dpa)