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Truppenübung: Bundeswehr manövriert im Steinlachtal

Noch bis Freitag sind rund hundert Soldaten mit einem Dutzend Fahrzeugen im Rahmen einer Truppenübung im Großraum Mössingen unterwegs. Was der Zweck der Übung ist.

Übungsszweck Bewachung von Liegenschaften: Bundeswehrsoldaten sind im Nato-Tanklager im Rammert zugange
Übungsszweck Bewachung von Liegenschaften: Bundeswehrsoldaten sind im Nato-Tanklager im Rammert zugange Foto: Jürgen Meyer
Übungsszweck Bewachung von Liegenschaften: Bundeswehrsoldaten sind im Nato-Tanklager im Rammert zugange
Foto: Jürgen Meyer

MÖSSINGEN/BODELSHAUSEN. Man hatte sie ein bisschen aus den Augen verloren: Bis in die frühen 1990er Jahre gehörten Soldaten und Militärfahrzeuge zum Alltagsbild auf den Straßen und Schienen der Region. Die Franzosen sind abgezogen. Nun ist die Bundeswehr sichtbar zurück »in der Fläche«. Noch bis Freitag, 24. Oktober, übt eine Hundertschaft Soldaten im Steinlachtal den Ernstfall. Zweck der fünftägigen Übung ist die Bewachung von Liegenschaften. Dazu gehört auch das Nato-Tanklager bei Bodelshausen.

1985 wurden im Rammert Erdbehälter vergraben, die das Fassungsvermögen auf 30 Millionen Liter Treibstoff erhöhten. Für die notwendige Versorgung der Nato-Ostflanke ist die Anlage an ein unterirdisches Rohrleitungssystem angeschlossen. Sie ist Bestandteil der »Refokussierung auf Landes- und Bündnisverteidigung«. Eine Einheit der Heimatschutzkompanie Schwäbische Alb hat dort Stellung bezogen. Sie ist in Stetten am Kalten Markt im Lager Heuberg stationiert und zählt bundesweit zu den personalstärksten Kompanien.

Blick ins Tanklager bei Bodelshausen, wo die Heimatschutzkompanie  biwakiert
Blick ins Tanklager bei Bodelshausen, wo die Heimatschutzkompanie biwakiert Foto: Jürgen Meyer
Blick ins Tanklager bei Bodelshausen, wo die Heimatschutzkompanie biwakiert
Foto: Jürgen Meyer

Erst 2013 wurde sie als Regionale Sicherungs- und Unterstützungskompanie aufgestellt, zuvor war sie in Immendingen beim Artilleriebataillon 295 beheimatet. Die »HSchKp« - eine von drei in Baden-Württemberg - ist für den Einsatz zu Schutz und Sicherungsaufgaben sowie für den Objektschutz vorgesehen. Und das wird jetzt geübt. Gänzlich ohne Schusswaffeneinsatz oder sonstigen Munitionslärm, auch ohne Einsatz von Flugzeugen oder Hubschraubern. Die Ausbildung umfasst diverse Kfz-Landmärsche, auch in den Nachtstunden; 15 Radfahrzeuge und zwei gepanzerte Kampffahrzeuge werden auf den Straßen unterwegs sein. Abschluss des Manövers wird eine Übung bei der Firma Kuppler in Öschingen sein, wo die Soldaten auf Einladung der Reservistenkameradschaft Steinlach-Wiesaz sein werden.

Die Heimatschutzkompanien kommen zum Einsatz, wenn reguläre Einheiten der Bundeswehr mit anderen Aufträgen gebunden sind. Darüber hinaus gehören auch subsidiäre Katastrophenhilfe oder die Unterstützung beim Host Nation Support befreundeter Streitkräfte zu ihren Aufgaben. Landes- und Bündnisverteidigung sowie Heimatschutz sind vielgestaltig. Bei Notstandslagen, wie beispielsweise bei einem flächendeckenden Blackout, schützen und sichern die Heimatschutzkräfte kritische Infrastruktur, ebenso im Verteidigungs- und Spannungsfall. Sie können beim Schutz von Anlagen, Einrichtungen und Liegenschaften der Bundeswehr helfen. In der Katastrophenhilfe können sie zivile Organisationen bei Hilfeleistungen unterstützen, so etwa geschehen bei Hochwassereinsätzen oder Schneekatastrophen. (GEA)