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Aktuell Pflüger-WM

Training für die perfekte Furche

Start in die heiße Phase: Die Teilnehmer erkunden das Gelände auf dem Einsiedel

Das reicht noch nicht für die volle Punktzahl: Thomas Debes (rechts) und Samuel Capelle aus Frankreich begutachten die vielen Br
Das reicht noch nicht für die volle Punktzahl: Thomas Debes (rechts) und Samuel Capelle aus Frankreich begutachten die vielen Brösel in der Rinne. FOTO: -JK
Das reicht noch nicht für die volle Punktzahl: Thomas Debes (rechts) und Samuel Capelle aus Frankreich begutachten die vielen Brösel in der Rinne. FOTO: -JK

KIRCHENTELLINSFURT. Die Felder sind abgeerntet. Dennoch herrscht geschäftiges Treiben auf dem Einsiedel. Auf vielen Flächen sind Bahnen gespannt. Zwei Dutzend Traktoren haben sich mit ihren Pflügen übers Gelände verteilt. Daneben sieht man Leute in Zweier-, Dreier- und Vierergruppen diskutieren und beratschlagen. Immer wieder bückt sich einer, begutachtet eine Furche und schüttelt den Kopf. Einige Spaziergänger schauen den Männern mit ihren Maschinen zu.

»Die können alle pflügen«, sagt Reinhold Kuder und lächelt. Der Besucher aus Reutlingen-Sickenhausen verfolgt die Sache mit Kennerblick. Er ist Nebenerwerbslandwirt und weiß, worauf’s beim Pflügen ankommt. »Ich hab mir gedacht, wenn wir schon so ein Ereignis wie eine Weltmeisterschaft der Pflüger hier oben haben, dann schau ich mich da mal um.«

Thomas Debes und Samuel Capelle wirken, als könnten sie etwas Zuspruch vertragen. Die Franzosen schreiten eine frisch gezogene Furche auf dem Feld mit den Haferstoppeln ab und machen sich danach an ihrem Pflug zu schaffen. Auf dem Boden der Rinne liegen jede Menge Brösel. »Das darf nicht sein, die muss sauber sein«, sagt Debes. Die beiden sind schon seit Montag da, für Debes ist es die dritte WM-Teilnahme.

20 000 Besucher erwartet

Am heutigen Samstag ist nochmal großer Anreisetag. Dann gehen die Vorbereitungen in die heiße Phase. Doch viele Teilnehmer sind mit ihren Teams früher gekommen. Jim Sache und Greg Timbers aus dem kanadischen Team diskutieren die Vorzüge der hiesigen Gerätschaften, die kleiner und leichter sind, als das, was sie von Zuhause gewohnt sind. Was sie bisher hier gesehen haben, gefällt ihnen. »Nette Ecke«, sagt Sache.

Bürgermeister Bernd Haug freut sich über das Interesse an dem Event. Insgesamt werden rund 20 000 Besucher erwartet. Klar, dass das für das kleine Kirchentellinsfurt etwas Besonderes ist. Auftritte des Posaunenchors und des Musikvereins sind feste Punkte im Rahmenprogramm.

Großes Rahmenprogramm

Sehr zufrieden wirkt auch Stefan Müller, Geschäftsführer der Hofkammer, die das Gelände für den Wettkampf und das Training zur Verfügung stellt. Landwirtschaft hat auf dem Einsiedel lange Tradition – »und eine WM ist ein besonderes Erlebnis«. Müller, der aus Reutlingen-Mittelstadt stammt, kann sich noch erinnern, dass Anfang der 1960er-Jahre Leute aus der Gegend bei einer nationalen Meisterschaft mitgemacht haben. Er selber ist nicht vom Fach, weiß aber: »Jede Sportart hat ihren Reiz, noch dazu, wenn sich die Besten der Welt messen.«

Monika Erath von Agrarkontakte International verweist auf das große Rahmenproramm, das viele Angebote umfasst. So gibt’s eine historische Traktorenschau in bisher nicht gekannter Größe, Vorführungen moderner Landtechnik, eine Landesmeisterschaft im Pferdepflügen, Flaggenhissen, ein Ballonglühen und vieles mehr.

Für die Teilnehmer wie Debes und Capelle geht es in den nächsten Tagen darum, herauszufinden, wie man auf dem Einsiedel die perfekte Furche zieht. Gerade, glatt und ganz ohne Brösel. (GEA)

 

AUS 29 NATIONEN

Die Wettkämpfe sind am Samstag und Sonntag, 1. und 2. September. Bis dahin wird trainiert. Es treten 55 Pflüger aus 29 Nationen an. Die Eröffnungsfeier ist am Freitag, 31. August, ab 15.30 Uhr. An den Wettkampftagen gibt’s ein umfangreiches Rahmenprogramm.

www.weltpfluegen2018.de