TÜBINGEN. Mit emotionalen Worten hat sich der Intendant am Landestheater Württemberg-Hohenzollern Tübingen Reutlingen gegen eine Kulturmüdigkeit und für mehr Unterstützung der Theaterszene ausgesprochen. Die Energie sei knapp, man müsse sparen, schrieb Thorsten Weckherlin in einem Brief an Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Eine deutliche Mehrheit der Deutschen sei bereit, im Winter weniger zu heizen als bisher und stattdessen zu Hause einen Pullover zu nutzen.
»Als Dankeschön dafür bleibt es aber in den Theatern warm und kuschelig! Wir wärmen uns sprichwörtlich am Lagerfeuer der Kultur. Das motiviert erst recht, wieder zu uns zu kommen. Außerdem sparen wir uns die Kohle für Streamingdienste, entlasten unsere Couch und tun was für den Kreislauf im Kopf. Denn neben den Gasspeichern wollen auch die Spaßspeicher diesen Winter gefüllt sein.« In kühlen Theaterräumen bei gedimmtem Licht auch noch frösteln sei keine gute Idee, betonte Weckherlin, der auch Präsidiumsmitglied des Deutschen Bühnenvereins und Sprecher der 25 Landesbühnen ist. Seit Corona sei sein Haus nur noch zu 50 Prozent ausgelastet, sagte der Intendant am Donnerstag in Tübingen. (dpa)