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Tübinger Uniklinik-Chef gibt Entwarnung: Genügend Betten in den Kliniken

Baden-Württemberg arbeitet an einem Lockerungsplan für die Corona-Beschränkungen, der Ende Februar greifen könnte. Aus Tübingen kommt dafür grünes Licht.

Tübinger Chefarzt Michael Bamberg
Der Tübinger Chefarzt Michael Bamberg steht in seinem Arbeitszimmer. Foto: Bernd Weißbrod/dpa/Archivbild
Der Tübinger Chefarzt Michael Bamberg steht in seinem Arbeitszimmer. Foto: Bernd Weißbrod/dpa/Archivbild

TÜBINGEN. Auf den Normalstationen der Unikliniken im Südwesten gibt es nach Auskunft des Tübinger Uniklinik-Chefs Michael Bamberg schon jetzt genügend Kapazitäten für Covid-19-Patientinnen und -patienten. »Da sind genügend Reserven vorhanden«, sagte der Leitende Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums in der Stadt.

Der Schweregrad der Infektion mit der Omikron-Variante sei tatsächlich deutlich geringer und damit einher gehe weniger Belastung auf den Intensivstationen. »Der Omikron-Verlauf ist praktisch wie eine mittelschwere oder leichte Grippe«, sagte Bamberg. Die Prognosen und die Berechnungen sagten, dass etwa am 17. und 18. Februar der Gipfel der Omikronwelle erreicht sein werde. Danach stünden reichlich Betten zur Verfügung, um die Patienten, die nicht schwer krank seien, auf den Normalstationen zu versorgen. »Insofern bin ich optimistisch, dass wir in wenigen Wochen diese Belastung im Wesentlichen überstanden haben werden.«

Laut Bamberg könnte dann auch wieder mehr operiert werden. Operationen waren wegen der Gefahr einer Ansteckung zurückgestellt worden und auch, weil nicht ausreichend Personal vorhanden war. »Auf dem Höhepunkt einer jeden Welle waren wir teilweise bis zu 50 Prozent eingeschränkt und haben fast nur die Notfälle und Krebsoperationen gemacht. Das Personal war auf der Intensivstation gebunden, und nun geht es wieder zurück und dann können wir mehr operieren«, erklärte Bamberg.

Vor allem bei der Krebsvorsorge sei dies wichtig. Denn viele Menschen seien gar nicht zur Vorsorge gegangen. Dies habe die Gefahr erhöht, dass sich versteckte Tumore weiter entwickelten und wüchsen. »Nach Omikron geht es darum, dass wir uns wieder anderen Menschen mit den verschiedensten Erkrankungen mehr widmen können als bisher.«

Zur Entlastung hinzu komme, dass auch Hausärzte mittelschwere Omikron-Infektionen behandeln könnten, sagte Bamberg: »Omikron infiziert mehr jüngere Menschen. Und die können das verkraften. Zumal noch besser, wenn sie keine Risikofaktoren haben. Und insofern kann das auch ein Hausarzt oder Internist sehr gut behandeln. Natürlich.« (dpa)