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Tübinger Stadtwald erneut zertifiziert

Gut bewirtschaftet, mehr stillgelegt als nötig: Der Stadtwald in Tübingen hat erneut das FSC-Zertifikat erhalten.

Wald
Eine Waldlichtung. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Eine Waldlichtung. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

TÜBINGEN. Der Wald und sein Ökosystem haben wichtige Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen für Mensch, Umwelt und Klima. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, lässt die Stadt Tübingen jährlich unabhängig überprüfen, ob im Stadtwald die Standards einer verantwortungsvollen Waldwirtschaft umgesetzt werden. Die Prüfung ist bestanden, der Stadtwald wurde erfolgreich zertifiziert. Die FSC-Waldzertifizierung bestätigt, dass die Bewirtschaftungsweise den Anforderungen des Forest Stewardship Council (FSC) entspricht.

Bei der Prüfung werden FSC-Standards wie standortgerechte Baumarten und eine natürliche Verjüngung ebenso bewertet wie der Verzicht auf chemische Biozide. Zum Schutz und zur ungestörten Entwicklung von Lebensräumen sollen mindestens fünf Prozent der Waldfläche unbewirtschaftet bleiben. Das wird in Tübingen mit einer Stilllegungsfläche von sechs Prozent bereits übertroffen und nach Beschluss des Gemeinderats sukzessive auf zehn Prozent erhöht. Im gesamten Stadtwald bleibt das Waldrestholz liegen und wird zu Humus. Die Zertifizierung dokumentiert auch, dass ausschließlich Fachleute die Holzernte übernehmen. Hohe Arbeitssicherheitsstandards gelten zudem für Privatleute, die als sogenannte Selbstwerber einen Motorsägen-Schein für die Brennholzbeschaffung vorweisen müssen.

Nicht zuletzt stellt der Forstbetrieb durch die Zertifizierung sicher, dass Transparenz und Mitsprachemöglichkeiten gegeben sind. So waren beim Zertifizierungs-Audit auch die örtliche Greenpeace-Gruppe und die Bürgerinitiative »Naturwald« dabei sowie der Naturpark Schönbuch. Die Ergebnisse werden als schriftlicher Bericht ab Ende Februar 2022 im Internet veröffentlicht. (a)

 

www.fsc-deutschland.de