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Aktuell Medizin

Tübinger Klinikpartnerschaft mit Bethlehem

Tübinger Unikinderklinik und Caritas Baby Hospital im Westjordanland arbeiten intensiv zusammen

Die Ärzte im Caritas Baby Hospital in Bethlehem sollen in Kinderneurologie fortgebildet werden.  FOTO: WERNER DEIGENDESCH/PRIVAT
Die Ärzte im Caritas Baby Hospital in Bethlehem sollen in Kinderneurologie fortgebildet werden. FOTO: WERNER DEIGENDESCH/PRIVAT
Die Ärzte im Caritas Baby Hospital in Bethlehem sollen in Kinderneurologie fortgebildet werden. FOTO: WERNER DEIGENDESCH/PRIVAT

TÜBINGEN. In diesen Weihnachtstagen läuft durch das Projekt »Klinikpartnerschaft« der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) die Zusammenarbeit der Abteilung Neuropädiatrie der Unikinderklinik Tübingen mit dem Caritas Baby Hospital (CBH) in Bethlehem an. Mit knapp 50 000 Euro Fördergeld für zwei Jahre setzt sich die Klinikpartnerschaft zum Ziel, die neurologische Diagnostik und Behandlung im CBH zu verbessern und langfristig die dortige Abteilung für Neuropädiatrie als erstes und bis jetzt einziges Zentrum im Westjordanland zu etablieren.

Im Mittelpunkt des Kooperationsprojektes steht die gemeinsame Aus- und Weiterbildung des neuropädiatrischen Teams um Chefärztin Dr. Hiyam Marzouqa in Bethlehem. So finden, koordiniert von Projektleiter Privatdozent Dr. Samuel Gröschel, regelmäßige gemeinsame Video-Fallkonferenzen zur Diskussion von komplexen, neuropädiatrischen Krankheitsbildern statt. Im Rahmen des geförderten Lehraustausches werden klinisch und ambulant tätige Neuropädiater aus dem Raum Tübingen Fortbildungen in Bethlehem machen. Umgekehrt werden Kollegen aus Bethlehem zur speziellen Weiterbildung in neuropädiatrischer Diagnostik und Therapie in die Abteilung für Neuropädiatrie der Unikinderklinik auch nach Tübingen kommen.

Das Caritas Baby Hospital leistet seit mehr als 60 Jahren einen großen Beitrag zur medizinischen Versorgung von Kindern in Palästina. Es ist das einzige ausschließlich pädiatrische Krankenhaus im Westjordanland und damit eine tragende Säule des palästinensischen Gesundheitssystems. Es ermöglicht Kindern und Jugendlichen unabhängig ihrer sozialen Herkunft und Religion eine qualitativ hochwertige medizinische Behandlung.

Der hohe medizinische Standard und die stetige Weiterentwicklung des Kinderkrankenhauses ist maßgeblich dem unermüdlichen Engagement von Chefärztin Dr. Hiyam Marzouqa zu verdanken, die selbst ihre Facharztausbildung in Deutschland absolvierte. Allen politischen, religiösen und sozialen Unruhen zum Trotz qualifizierte sich das CBH die letzten Jahre stetig weiter zu einem kinderheilkundlichen Zentrum in Palästina. Im Jahr 2017 wurden 4 642 Kinder stationär und 44 584 ambulant behandelt. (ukt)