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Tübinger Forscherin: Junge Leute lernen wegen Corona das Schlendern schätzen

Menschen sind auf dem Weg zu einem Weinberg
Menschen in Zweiergruppen oder auf Fahrrädern sind auf einem Weg in einem Weinberg. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild
Menschen in Zweiergruppen oder auf Fahrrädern sind auf einem Weg in einem Weinberg. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

TÜBINGEN. Die Coronakrise hat auch bei Jüngeren neue - und bewegtere - Verabredungsformen populär gemacht. »Statt «Lass uns mal einen Kaffee trinken» heißt es dann «Lass uns mal spazieren gehen»«, sagt die Kulturwissenschaftlerin Gudrun M. König, die ihre Doktorarbeit über die Kulturgeschichte des Spaziergangs geschrieben hat. Ihren Angaben nach galt das absichtslose Schlendern bisher als gesundes Vergnügen insbesondere der mittleren und älteren Generation - die ihre Extremsportphase bereits hinter sich hat.

Laut König haben sich auch die Tageszeiten verändert. War spazieren gehen unter der Woche tendenziell eine Unternehmung für den Feierabend, sind Menschen nun über den Tag verteilt unterwegs. Auch in Städten und auf Wanderwegen im Südwesten treibt es alle Altersklassen hinaus - gemäß den coronabedingten Auflagen. »Da die Schulen und Kitas geschlossen sind, sieht man nun unter der Woche auch mal Kinder mit einem Elternteil oder Jugendliche, die sich ein wenig die Beine vertreten«, teilte eine Sprecherin des Tourismusverbands Schwäbische Alb mit. (dpa)