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Aktuell Silvester

Tübinger Altstadt Sperrzone für Böller und Raketen

Geldbußen bis 50 000 Euro möglich. In Tübingen wird streng kontrolliert. Augenärzte warnen generell

Verbotsschild auf der Neckarbrücke, die Sperrzone ist rot markiert. FOTO: DPA
Verbotsschild auf der Neckarbrücke, die Sperrzone ist rot markiert. FOTO: DPA
Verbotsschild auf der Neckarbrücke, die Sperrzone ist rot markiert. FOTO: DPA

TÜBINGEN. Raketen, Schwärmer, Knallkörper und Batterien haben in der Silvesternacht in der Tübinger Altstadt nichts zu suchen. Wie in den Vorjahren gilt ein striktes Feuerwerksverbot, um das historische Stadtzentrum vor Schäden zu schützen. Auch in der Calwer Straße im Bereich der Kliniken dürfen keine Feuerwerkskörper abgeschossen werden. Verboten sind in der Nacht auf den 1. Januar sämtliche Feuerwerkskörper der Klasse II, die üblicherweise zum Jahreswechsel verwendet werden.

Die Sperrzone umfasst die historische Altstadt. Auch auf der Platanenallee ist kein Feuerwerk erlaubt. An Silvester weisen 14 Schilder an allen Eingängen der Altstadt auf das Verbot hin. In der Nacht kontrollieren Ordnungskräfte der Polizei und der Stadt verstärkt. Verstöße können mit einer Geldbuße von bis zu 50 000 Euro geahndet werden.

Brand auf dem Marktplatz

Das Feuerwerksverbot in der Silvesternacht gilt seit dem Jahreswechsel 2009/2010. Ein Jahr zuvor hatte der Brand eines Fachwerkhauses am Marktplatz einen Schaden in Millionenhöhe verursacht. Bundesweit ist das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie Reet- und Fachwerkhäusern seit 1. Oktober 2009 verboten.

Ärzte warnen generell vor Augenverletzungen durch Silvester-Feuerwerk. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft hat die deutschen Augenkliniken in den vergangenen drei Jahren befragt und festgestellt: Kinder verletzen sich vorwiegend an Böllern, Erwachsene an Raketen. Häufig trifft es Minderjährige und Unbeteiligte.

Die DOG und der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands fordern daher Schutzbrillen, verstärkte Aufklärung über die Risiken und eine Diskussion über ein Verbot privat genutzter Feuerwerke. Harmlose Pyrotechnik gibt es nicht, so ein weiteres Ergebnis der deutschlandweiten Umfragen. In bis zu 30 Prozent der Fälle führen Bengalische Lichter oder Wunderkerzen zu Verletzungen, in einzelnen Fällen sogar die herabfallenden Reste von abgebrannten Feuerwerkskörpern. (GEA)