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Tübingen will wieder kostenlose Tests mit Zertifikaten für alle anbieten

Die Unistadt will dabei nicht auf Entscheidungen auf Berlin oder Stuttgart warten, heißt es in einer Pressemitteilung. Schon in der kommenden Woche sollen die Tests für alle zur Verfügung stehen.

Tübingen war in der dritten Corona-Welle eine Hochburg der Corona-Schnelltests. DRK-Präsidentin Lisa Federle will, dass das auch
Tübingen war in der dritten Corona-Welle eine Hochburg der Corona-Schnelltests. DRK-Präsidentin Lisa Federle will, dass das auch so bleibt. Foto: Jürgen Meyer
Tübingen war in der dritten Corona-Welle eine Hochburg der Corona-Schnelltests. DRK-Präsidentin Lisa Federle will, dass das auch so bleibt.
Foto: Jürgen Meyer

TÜBINGEN. Das kostenlose Testen hat die Tübinger Notärztin Dr. Lisa Federle mit einem Team von ehrenamtlichen Helfern in Tübingen im November 2020 begonnen und bis heute fortgesetzt. Die Schlangen vor der Teststation am Markt sind in den letzten Wochen wieder länger geworden, obwohl es zwar kostenlose Tests, aber keine Testnachweise für Ungeimpfte gab, berichtet die Stadtverwaltung.

Anlasslose Tests, davon sind Lisa Federle und Oberbürgermeister Boris Palmer überzeugt, sind ein wichtiges Standbein der Pandemiekontrolle: »Es war ein Fehler, die kostenfreien Tests zu Beginn der vierten Welle abzuschaffen, denn wer viel testet, findet viel und bremst damit die Ausbreitung des Virus. Gut, dass die Bundespolitik nun wieder in die Finanzierung einsteigen will«.

Tübingen, das macht OB Boris Palmer deutlich, warte dabei nicht auf die Entscheidungen in Berlin oder Stuttgart. »Wir haben letzte Woche die Vorbereitungen für die Wiederaufnahme kostenloser Schnelltests für alle begonnen und ein lokales Finanzierungskonzept auf die Beine gestellt. Die Vorbereitungen zum Aufbau der Teststationen laufen«, wird er in der Pressemitteilung der Stadt zitiert.

Das Ziel der Stadt sei, pünktlich mit der Ausrufung der Alarmstufe in Baden-Württemberg fünf Teststationen in der Innenstadt in Betrieb zu haben. Dieser Zeitpunkt wird voraussichtlich in der kommenden Woche liegen. Dann gilt für den Einzelhandel des nichttäglichen Bedarfs die 3G-Regel, wobei im Gegensatz zu Gaststätten ein Antigentest ausreichend sein wird. Für Palmer ist klar, dass spätestens dann wieder kostenfreie Testangebote verfügbar sein müssen. »Noch immer sind 30 Prozent der Baden-Württemberger nicht geimpft. Kostenpflichtige Tests würden also für den Handel den Verlust von fast einem Drittel der Kundschaft bedeuten, denn wer zahlt schon 15 Euro Eintritt für den Weihnachtsbummel? Kostenfreie Tests helfen der Tübinger Inzidenz und dem Innenstadthandel«, sagt der OB.

Doch nicht nur Ungeimpfte können die Angebote nutzen. Lisa Federle hat festgestellt, dass aktuell 80 Prozent der Tests von Geimpften genutzt werden und sieht dafür großen Bedarf: »Kostenlose Tests sind auch für Geimpfte wichtig. Weihnachtsfeiern und große Familienfeste, oft mit nicht geimpften Kindern, sind bei den jetzigen Inzidenzen nicht sicher genug. Auch Geimpfte brauchen Tests in diesem Winter.« (pm)