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Studentenwohnungen haben sich massiv verteuert: Preissprung auch in Tübingen

Für Studenten wird es in vielen Städten immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden. In den vergangenen zwölf Monaten haben sich die Mieten von Studentenwohnungen in gut drei Viertel der untersuchten Hochschulstädte verteuert.

Wohnungen
Foto: Sebastian Kahnert
Foto: Sebastian Kahnert

TÜBINGEN. Eine bezahlbare Wohnung zu finden, wird für Studenten in vielen Unistädten angesichts steigender Mieten immer schwieriger. In den vergangenen zwölf Monaten haben sich die Mieten von Studentenwohnungen in gut drei Viertel der untersuchten Hochschulstädte verteuert. In der Spitze beträgt der Anstieg sogar 16 Prozent.

Das ist etwa in Potsdam der Fall, wo sich die mittlere Miete für eine Studentenbude um 60 Euro auf 440 Euro erhöht hat. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von Immowelt, in der die mittleren Angebotsmieten von Wohnungen (1 bis 2 Zimmer, bis zu 40 Quadratmeter) zwischen Januar und Juli 2022 mit dem Vorjahreszeitraum in 67 ausgewählten Hochschulstandorten verglichen wurden. In 28 Städten übersteigt der prozentuale Mietpreisanstieg dabei sogar die Inflationsrate von 6,8 Prozent im selben Zeitraum.

Am teuersten wohnen Studenten nach wie vor in München, wo eine Singlewohnung aktuell im Schnitt 840 Euro Miete kostet. Vor einem Jahr waren es noch 760 Euro, was einem Anstieg von elf Prozent entspricht. In anderen großen Unistädten haben sich die Mieten von studententauglichen Wohnungen ebenfalls erhöht. In Berlin müssen Studenten inzwischen mit 570 Euro rechnen – zehn Prozent mehr als im Vorjahr. In Frankfurt (540 Euro) und Hamburg (500 Euro) sind die Mieten binnen eines Jahres um acht beziehungsweise neun Prozent gestiegen. Etwas moderater fällt der Mietpreisanstieg hingegen in Köln aus, wo sich Studentenwohnungen um zwei Prozent verteuert haben. 

13 Prozent Anstieg in Tübingen

In kleineren Unistädten fallen die prozentualen Zuwächse bei den Mieten teils noch stärker aus als in den Metropolen. Auch in beliebten Unistädten wie Tübingen und Mainz (jeweils ein Plus von 13 Prozent) sind die Mieten von Studentenwohnungen schneller gestiegen als die Inflation. In anderen Unistädten scheint die Grenze des Bezahlbaren hingegen vorerst erreicht. So haben sich die Mieten von Studentenbuden etwa in Münster und Mannheim nicht weiter verteuert. In Städten wie Marburg (minus drei Prozent) und Wiesbaden (minus fünf Prozent) sind die Mietpreise in den vergangenen zwölf Monaten sogar gesunken.

Die Preisanstiege bei studententauglichen Wohnungen korrespondieren mit einer allgemeinen Entwicklung auf dem Mietmarkt. Die Nachfrage nach Wohnraum ist weiter groß. Und Studenten konkurrieren mit anderen Bevölkerungsgruppen um kleine Wohnungen. So suchen auch Singles oder Verwitwete zunehmend kleinere Wohnungen, weil sie sich angesichts des hohen Preisniveaus nicht mehr Wohnfläche leisten können.

Günstiges Ruhrgebiet

Die preiswertesten Wohnungen finden Studenten in den ostdeutschen Bundesländern. In Chemnitz, der günstigsten Unistadt, liegt die mittlere Kaltmiete einer Studentenwohnung aktuell bei 190 Euro (plus sechs Prozent). In Dresden (250 Euro; minus sieben Prozent) und Leipzig (290 Euro; plus sieben Prozent) fallen die Angebotsmieten ebenfalls vergleichsweise niedrig aus.Dasselbe gilt für die Unistädte des Ruhrgebiets. Wer in Gelsenkirchen (250 Euro; plus vier Prozent), Bochum (290 Euro; plus sieben Prozent) oder Duisburg (290 Euro; plus zwölf Prozent) studiert, zahlt für eine Singlewohnung nur ungefähr ein Drittel der Miete, die Münchener Studenten für eine vergleichbare Bleibe ausgeben müssen. (em)