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Spuren von berühmter Schauspielerin auf dem Tübinger Stadtfriedhof

Auf dem Stadtfriedhof von Tübingen erinnert ein Stein an Marie Seubert, der Großmutter des berühmten Ufa-Stars Lil Dagover.

Gedenkstein für Lil Dagovers Großmutter Marie Seubert.  FOTO: SCHWEIZER
Gedenkstein für Lil Dagovers Großmutter Marie Seubert. Foto: Anja Schweizer
Gedenkstein für Lil Dagovers Großmutter Marie Seubert.
Foto: Anja Schweizer

TÜBINGEN. Auf dem Tübinger Stadtfriedhof erinnert ein Gedenkstein an Marie Seubert (1829 bis 1897), die Großmutter der bekannten Ufa-Schauspielerin Lil Dagover. Der Granitstein mit eingelassener Bronzeplatte steht auf einer Rasenfläche im Grabfeld K. Der neue Gedenkstein ist einer von sieben, die auf bekannte Personen aus Tübingen aufmerksam machen.

Die Metzinger Steinbildhauerin Anja Schweizer hat den Gedenkstein gestaltet. Der Granitstein ist, wie für den Stadtfriedhof inzwischen üblich, ein gebrauchter und somit wiederverwendeter Stein. In Anlehnung an den ursprünglichen Grabstein wurde in den Stein eine Bronzeplatte eingelassen, auf der unter anderem die Originalunterschrift von Lil Dagover eingraviert ist. Die Kosten belaufen sich auf 3.200 Euro. »Als ich vor über 20 Jahren für meine Diplomarbeit zur Wiedereröffnung des Stadtfriedhofs recherchiert habe, fiel mir eine Postkarte in den Akten auf. Das Schreiben war an die Bavaria Filmstudios in München adressiert, das hat mein Interesse geweckt«, sagt Friedhofsverwalter Bernd Walter. Die Stadt hatte Lil Dagover 1961 wegen des Grabs ihrer Großmutter angeschrieben. Sie erteilte ihr Einverständnis, dass das Grab aufgelassen wird. Schnell fand Bernd Walter heraus, wer die Unterzeichnerin war. »Erst später ließ sich der exakte ehemalige Grabplatz zuordnen. Wie es der Zufall wollte, lag dieser in Grabfeld K, direkt am Weg zu Grabfeld J, und war seither nicht mehr belegt worden«, sagt Walter.

Lil Dagover (1887 bis 1980) wurde 1887 in Ost-Java (heutiges Indonesien) als Martha Seubert geboren und wuchs nach dem Tod ihrer Mutter bei ihrer Großmutter in Tübingen auf. Nach dem Besuch der Höheren Töchternschule in der Münzgasse schlug sie eine Laufbahn als Schauspielerin ein. (eg)