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Aktuell Helfertag

Spektakuläre Rettungsaktion

Feuerwehr und Rotes Kreuz vermitteln Brandschutz und demonstrieren Härten-Grundschülern ihre Aufgaben

Vier Schüler mussten aus dem Gebäude »gerettet« werden.
Vier Schüler mussten aus dem Gebäude »gerettet« werden. Foto: Ines Stöhr
Vier Schüler mussten aus dem Gebäude »gerettet« werden.
Foto: Ines Stöhr

KUSTERDINGEN. Eine Sirene heult. Dann die Durchsage: »Aufgrund eines technischen Defekts muss das Gebäude sofort geräumt werden. Den Anweisungen der Lehrer ist unbedingt Folge zu leisten.« Kinder strömen von allen Seiten in Zweierreihen auf den Sammelplatz. Die Aufregung ist groß. Auch wenn alle wissen, dass es nur eine Übung ist: Räumungsalarm mit Rettungsaktion am Helfertag an der August-Lämmle-Schule.

Den ganzen Vormittag über haben die Grundschüler in Kusterdingen und Mähringen von Angehörigen der Feuerwehr den Brandschutz in Theorie und Praxis vermittelt bekommen. Neben einer Slideshow und interessanten Versuchen gab es spannende Geschichten sowie Kurzclips, die unter anderem die Entstehung eines Flashovers und eines Fettbrandes verdeutlichen. »Es ist wichtig, dass die Kinder sowohl die Vorbeugung als auch den Umgang mit Gefahrensituationen kennen«, betont Thomas Mangold von der Jettenburger Feuerwehr, der den Helfertag seit Jahren organisiert.

Einige der Grundschüler dürfen probeweise einmal die 25-Kilogramm schwere Sauerstoffflasche halten. FOTOS: STÖHR
Einige der Grundschüler dürfen probeweise einmal die 25-Kilogramm schwere Sauerstoffflasche halten. FOTOS: STÖHR
Einige der Grundschüler dürfen probeweise einmal die 25-Kilogramm schwere Sauerstoffflasche halten. FOTOS: STÖHR

Rauch aus dem Klassenzimmer

Die einzelnen Lehrer melden dem Sicherheitsbeauftragten der Schule, Thomas Schreiner, dass ihre Klassen vollzählig ins Freie gelangt sind. Er leitet die Angaben dann an den Einsatzleiter der Feuerwehr weiter. Vier Schüler: Sie stehen an einem Fenster an der Südseite der Schule und winken »verzweifelt«. Über ihnen dringt dicker »Rauch« in den blauen Himmel. Thomas Mangold erklärt den versammelten Kindern, was als Nächstes passiert.

Jemand in der Schule hat den Notruf ausgelöst. »Wie lautet der?«, fragt Mangold in die Runde. »112«, schallt es ihm vielstimmig entgegen. Und da fahren auch schon Feuerwehr mit 16 Einsatzkräften – darunter etliche Mitglieder der Jugendfeuerwehr – und Rotes Kreuz mit sechs Helfern mit Blaulicht und Martinshorn vor. Nach einer kurzen Besprechung der Lage werden die Aufgaben verteilt. »Zuerst geht es darum, Menschen zu retten, erst dann wird gelöscht«, erklärt Mangold.

Die Jugendfeuerwehr durfte das Löschen demonstrieren.
Die Jugendfeuerwehr durfte das Löschen demonstrieren. Foto: Ines Stöhr
Die Jugendfeuerwehr durfte das Löschen demonstrieren.
Foto: Ines Stöhr

Daher wird als Erstes eine Leiter zusammengesteckt und an das Fenster des Raumes angestellt, in dem sich die eingeschlossenen Kinder befinden. Die Viertklässler werden einzeln angeseilt und von zwei Feuerwehrmännern mit Atemschutzausrüstung über die Leiter ins Freie gebracht. Dort kümmern sich dann sofort die DRK-Leute um sie. Zur Übung werden die Kinder auf Tragen versorgt und abtransportiert.

In der Zwischenzeit hat die Nachwuchsfeuerwehr eine Wasserversorgung hergestellt – in der Regel geht das über einen Hydranten, im Übungsfall kommt das Wasser aus einem Behälter im Feuerwehrauto, verrät Mangold. Dann werden die Schläuche angeschlossen und die »Flammen« bekämpft. Die Männer mit der Atemschutzausrüstung sind nach dem Einsatz nass geschwitzt. Probehalber dürfen einige Kinder die Sauerstoffflasche halten, die allein 25 Kilogramm wiegt. Und wie war das mit dem Kameradschaftsspruch der Feuerwehr? »Einer für alle«, ruft Mangold den Kindern zu. »Alle für einen«, antworten diese begeistert. (GEA)