Logo
Aktuell Verkehr

SPD kritisiert Bürgerinitiative gegen Regionalstadtbahn

Dorothea Kliche-Behnke sieht Vorhaben als größtes Klimaschutzprojekt in der Region

Fahrgäste steigen in eine Stadtbahn TW 3000 der Hannoverschen Verkehrsbetriebe »üstra« ein. Solche schmucken Schienenfahrzeuge s
Fahrgäste steigen in eine Stadtbahn TW 3000 der Hannoverschen Verkehrsbetriebe »üstra« ein. Solche schmucken Schienenfahrzeuge sollen auch bald in der Region Neckar-Alb unterwegs sein und dem öffentlichen Personennahverkehr damit einen kräftigen Schub geben. FOTO: DPA
Fahrgäste steigen in eine Stadtbahn TW 3000 der Hannoverschen Verkehrsbetriebe »üstra« ein. Solche schmucken Schienenfahrzeuge sollen auch bald in der Region Neckar-Alb unterwegs sein und dem öffentlichen Personennahverkehr damit einen kräftigen Schub geben. FOTO: DPA

TÜBINGEN. Die SPD-Landtagskandidatin Dorothea Kliche-Behnke verurteilt die Gründung der Bürgerinitiative (BI) gegen die Stadtbahn. »Die Regionalstadtbahn ist das größte Klimaschutzprojekt in der Region. Wer jetzt Stimmung gegen die Innenstadtstrecke macht, gefährdet den Erfolg des ganzen Projekts und verweigert sich der dringend nötigen Mobilitätswende«, betont sie in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit der SPD-Gemeinderatsfraktion Tübingen, dem SPD-Ortsverein Tübingen und der Jusos Tübingen.

Zudem bleibe die BI erfolgsversprechende Gegenvorschläge schuldig, findet Martin Sökler, Vorsitzender der SPD-Gemeinderatsfraktion Tübingen. Die Alternativenprüfung ist zwar noch nicht abgeschlossen, es zeichne sich aber ab, dass weder ein Ausbau des Bussystems noch der Bau einer Seilbahn eine gleichwertige Alternative darstelle. »Wir wollen weniger Autoverkehr in unserer Stadt, eine gute direkte Verkehrsanbindung der Region an die Uni, die Kliniken und viele andere Arbeitsplätze und einen großen Schritt für den Klimaschutz machen. Das alles lässt sich nur mit der Regionalstadtbahn inklusive Innenstadtstrecke erreichen«, so Sökler.

Direktverbindungen sind nötig

Dass Pendler aus der Region umsteigefrei in die Tübinger Innenstadt, zur Uni und zu den Kliniken fahren können, sei essentiell für den Erfolg der Regionalstadtbahn, ergänzt Werner Walser, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Tübingen. »Um viele Menschen zum Umstieg auf die Schiene zu bringen, braucht es Direktverbindungen etwa aus Mössingen, Reutlingen, Herrenberg oder Rottenburg.« Werde die Innenstadtstrecke abgelehnt, so drohe das ganze Projekt Regionalstadtbahn Neckar-Alb zu scheitern.

Julia Silec, Kreisvorsitzende der Jusos Tübingen, kritisiert die teils kruden Argumente, die die BI anführe. »Eine Studie mit Erkenntnissen aus dem Jahr 2008 anzuführen und damit beweisen zu wollen, dass die Stadtbahn nicht zum Klimaschutz beiträgt, ist schon ein besonderes Level von Ignoranz«, so Silec. Genauso unsinnig sei die Kritik an entstehendem Stau und mangelnder Barrierefreiheit. So müsse die Neckarbrücke in den nächsten Jahrzehnten sowieso erneuert werden. Erfolgt dies im Rahmen des Baus der Innenstadtstrecke, zahlen Bund und Land dabei kräftig mit »Straßenbahnen sind zudem weitaus barrierefreier als jedes Bussystem. Dem Projekt ausgerechnet mangelnde Barrierefreiheit vorzuwerfen ist völlig abwegig.«

Kliche-Behnke kann außerdem die Kritik der BI an der Finanzierung des Projekts nicht nachvollziehen, da bis zu 95 Prozent der Kosten durch Bund und Land übernommen werden würden. »Solche konkreten Investitionen in den Klimaschutz und die Mobilität einer ganzen Region sind alles andere als «zu großer Aufwand». Sie sind genau das richtige Zeichen zum richtigen Zeitpunkt«, so Kliche-Behnke abschließend. (em)