Logo
Aktuell Tag der Arbeit

So soll die Kundgebung zum 1. Mai in Tübingen ablaufen

Demo und Kundgebung in Tübingen sollen in diesem Jahr unter Beachtung der Corona-Regeln stattfinden. Der Demo-Zug von der Karlstraße durch die Altstadt zum Ort der Kundgebung beginnt um 10.30 Uhr.

So voll wie in früheren Jahren darf’s nicht werden: Aber die Gewerkschaften wollen Präsenz zeigen. ARCHIV-FOTO: PACHER
So voll wie in früheren Jahren darf’s nicht werden: Aber die Gewerkschaften wollen Präsenz zeigen. ARCHIV-FOTO: PACHER
So voll wie in früheren Jahren darf’s nicht werden: Aber die Gewerkschaften wollen Präsenz zeigen. ARCHIV-FOTO: PACHER

TÜBINGEN. Im vorigen Jahr war Zwangspause. Die Kundgebung zum 1. Mai in Tübingen wurde corona-bedingt auf ein paar Statements der Beteiligten eingedampft, die man online und per Pressekonferenz verbreitete. Dieses Jahr steht fest: Die Gewerkschaften wollen sich zeigen. Im Demo-Zug und auf dem Marktplatz – aber alles in reduzierter Form und mit Abstands-Regeln.

Tobias Kaphegyi vom Vorstand des DGB-Kreisverbands und seine Mitstreiter wollen das Risiko gering halten. Alle Teilnehmer tragen Masken, das gesellige Programm und die Infostände entfallen – ähnlich wie zur selben Zeit in Reutlingen. Die Reden sollen kürzer sein als sonst. Doch die Trommler ziehen vorneweg. Und zu Beginn wirkt alles altvertraut.

Um 11 Uhr erste Rede auf dem Marktplatz

Der Demo-Zug von der Karlstraße durch die Altstadt zum Ort der Kundgebung beginnt um 10.30 Uhr. Um 11 Uhr folgt auf dem Marktplatz die erste Rede. Ralf Jaster, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Reutlingen-Tübingen, richtet als Hauptredner den Blick auf die Folgen von Corona. »Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich weiter.« Sehr stark betroffen sind nach seiner Beobachtung Familien, und die Frauen tragen die Hauptlast.

Der zweite Beitrag stammt von Lena Mayr. Die Personalratsvorsitzende der Uniklinik erinnert sich an die Zeichen der Solidarität zu Beginn der Pandemie und an das Wir-Gefühl in der Klinik. »Doch davon ist wenig übrig geblieben.« Die Krise habe die Schwachstellen offengelegt. Das System der Fallpauschalen bringe große Nachteile. Die Beschäftigten plädierten für eine bedarfsgerechte Finanzierung. Und was die Coronakrise betrifft: »Der Ausnahmezustand darf nicht Normalzustand werden.«

Anstehende Tarifrunde im Blick

Margrit Paal, Personalratsvorsitzende der Uni, hat besonders die anstehende Tarifrunde im Blick. Sie rechnet mit einem »Abwehrkampf«. Arbeitnehmer dürften nicht lästiges Beiwerk sein und in eine unsichere ökonomische Situation gedrängt werden.

Tobias Kaphegyi befasst sich als Mitglied der »Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik« mit den Lehren aus der Krise und dem künftigen Kurs. Seine Überzeugung: »Der Wohlfahrtsstaat hilft aus der Krise, nicht der Markt.« Instrumente wie die Kurzarbeit haben sich bewährt, »das hätten auch andere Länder gern.« Die Schuldenbremse hingegen sei völlig kontraproduktiv.

Die Moderation auf dem Marktplatz übernimmt DGB-Regionssekretärin Elke Wach. Die Veranstaltung am Vorabend in Hagelloch lässt man ausfallen. (GEA)