Logo
Aktuell Etat

Schuldenuhr fürs Gomaringer Rathaus?

Haushaltsreden der Fraktionen: Enger werdende Spielräume beschäftigen die Gomaringer Gemeinderäte. Unkonventioneller Vorschlag von Roland Kälberer

Das Gomaringer Rathaus.
Das Gomaringer Rathaus. Foto: Irmgard Walderich
Das Gomaringer Rathaus.
Foto: Irmgard Walderich

GOMARINGEN. Die Spielräume werden in Gomaringen enger. Das beschäftigt die Gemeinderäte in ihren Haushaltsreden über alle Fraktionen hinweg. Damit das auch die Bürger Gomaringens vor Augen geführt bekommen, hatte Roland Kälberer eine unkonventionelle Idee parat: eine elektronische Schuldenuhr an der Ratsfabrik. Es gab aber auch viel Lob für die Arbeit der Verwaltung und der Kämmerei über alle Fraktionen hinweg.

Kurz und knapp formulierte Geo Pflumm von den Freien Wählern die Stellungnahme zum Haushalt. Da Pflumm selbst nicht anwesend war, trug Kirsten Gaiser-Dölker seine Rede vor. Künftig müsse genau hingeschaut werden, was notwendig ist und was nicht, betonte der Fraktionsvorsitzende.

»Wir müssen den Werteverzehr im Blick haben«, sagte Daniela Diestel (SPD). Denn damit würden künftige Generationen belastet. Das Dienstleistungszentrum sei auf der Zielgeraden. »Die Kosten werden uns noch lange beschäftigen.« Nach wie vor tritt die SPD für eine kostenlose Kinderbetreuung ein. Dass das aber nicht auf kommunaler Ebene entschieden werden kann, ist der Fraktionsvorsitzenden klar. Dafür sollten aber die Elternbeiträge nach Einkommen gestaffelt werden, forderte sie. Diesen Antrag habe sie noch nicht gestellt. »Aber er wird kommen.«

Von einem »Haushalt der Spagate« sprach Hartmut Rombach (Grüne). »Je mehr wir finanzieren, desto schwieriger wird es, einen ausgeglichenen Haushalt zu erwirtschaften.« Schließlich ziehen alle Investitionen Abschreibungen nach sich. Größte Priorität haben für die Grünen Klimaschutz-Maßnahmen. So müssten der ÖPNV und die Radwege verbessert werden. Außerdem: »Wir müssen weg von der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas.« Die meisten Dächer in Gomaringen seien für Fotovoltaik geeignet.

Der demografische Wandel und ein möglicher Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung für Grundschulkinder sind für Roland Kälberer (CDU) die großen Herausforderungen der kommenden Jahre. In der Gemeindeentwicklung forderte er »Verdichtung mit Augenmaß«. Zwangsläufig müsse dem Geschosswohnungsbau künftig eine größere Priorität zukommen. Auch fragte sich Kälberer, ob der Umbau der Bahnhof- und Lindenstraße nötig sei. Dagegen bedauere er persönlich, »dass die Ziegelgrubenstraße aus der Sanierung gestrichen wurde«.

Die Stockacher Ortsvorsteherin Christa Stöhr meldete sich mit dem Hinweis zu Wort, dass in diesem Jahr in Stockach keine Investitionen geplant seien. Der Ortsteil solle deshalb bei künftigen Wünschen nicht hintenangestellt werden. (iwa)