TÜBINGEN. Zwischen der ersten Idee und dem ersten Spatenstich für die Regional-Stadtbahn Neckar-Alb liegen mehr als 20 Jahre. Mittlerweile ist das Projekt in die Gänge gekommen: Die Baumaßnahmen haben, inzwischen deutlich sichtbar, mit dem Ausbau der Ammertalbahn begonnen. Doch während die Ertüchtigung der Zulaufstrecken nach Tübingen weitgehend unstrittig ist, wird die Innenstadtstrecke durch Tübingen kontrovers diskutiert. Voraussichtlich 2020 sollen die Tübinger darüber abstimmen.
Um hier Position zu beziehen, haben sich nun verschiedene Verbände, Interessengruppen und Einzelpersonen zusammengeschlossen, um gemeinsam das Tübinger Bündnis InnenStadtStrecke (TüBISS) zu bilden. Das Bündnis will über die Innenstadtstrecke informieren und herausstellen, warum eine Regional-Stadtbahn nach Karlsruher Vorbild für die Zukunft Tübingens wichtig ist. Vertreten sind bislang laut einer Pressemitteilung unter anderem der Verkehrsclub Deutschland (VCD), der Fahrgastverband »Pro Bahn«, der Verein »ProRegioStadtbahn (PRS)«, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) und das Umweltzentrum Tübingen.
»Zentraler Bestandteil des Systems ist, dass die Bahn Stadt und Umland direkt und ohne Umsteigen miteinander verknüpft«, erläutert Bernd Strobel von PRS. Mit dem Bau der Innenstadtstrecke ergibt sich für die Initiatoren des Bündnisses die historische Chance, die Verkehrssituation in Tübingen »dramatisch zu verbessern«.
Eine hohe Akzeptanz der Stadtbahn führe zu weniger Autos und Bussen in der Innenstadt, die dann auch weniger Lärm und Abgase emittieren, was die Lebensqualität in der Stadt deutlich erhöhe. »Davon profitieren alle – egal ob Tübinger, Pendler, oder Besucher«, betont Walter Heim vom VCD. Auch wirtschaftlich sei die Stadtbahn weit besser aufgestellt als häufig angenommen wird – vor allem im direkten Vergleich zum Busverkehr. »Hohe Zuschüsse beim Bau und günstigere Betriebskosten machen die Regionalstadtbahn zu einem hochgradig effizienten Verkehrsmittel«, stellt Heim fest. (pm)