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Aktuell Regionalstadtbahn

Palmer-Plädoyer: Vorerst nur bis zur Morgenstelle

Welche Auswirkungen der Bau der Regionalstadtbahn auf Tübingen hätte.

Die Regionalstadtbahn wird wohl nicht auf der 115 Jahre alten Neckarbrücke in Tübingen fahren können, deren Tragfähigkeit damit
Die Regionalstadtbahn wird wohl nicht auf der 115 Jahre alten Neckarbrücke in Tübingen fahren können, deren Tragfähigkeit damit überschritten wäre. Foto: TriconDesign-AG
Die Regionalstadtbahn wird wohl nicht auf der 115 Jahre alten Neckarbrücke in Tübingen fahren können, deren Tragfähigkeit damit überschritten wäre. Foto: TriconDesign-AG

TÜBINGEN. Der Bau der Regionalstadtbahn bringt einige Veränderungen für Tübingen mit sich. Der Autoverkehr wird weiter zurückgedrängt und langsamer gemacht, da die im Siebeneinhalb-Minuten-Takt verkehrenden Züge wie die Busse Vorrecht bekommen. Zudem muss es eine neue Neckarbrücke geben, da die Tragfähigkeit der alten für den Stadtbahnverkehr nicht ausreicht. Um rund fünf Meter wird sie zudem breiter werden, um das Nebeneinander von Radfahrern, Fußgängern, Autoverkehr und Bahnverkehr zu ermöglichen.

Mit der Regionalstadtbahn wird der städtische Busverkehr um ein Drittel schrumpfen, da die Bahn wesentliche Linien ersetzt. Bei der Stadt hofft man, dass die dann entsprechend geschrumpften Betriebskosten denen entsprechen, die anteilsmäßig von der Stadt für die Regionalstadtbahn zu tragen sind.

Welchen Anteil die Stadt und welchen die am Projekt beteiligten Kommunen für die Tübinger Innenstadtstrecke zahlen, ist noch nicht verhandelt. Oberbürgermeister Boris Palmer plädiert dafür, nur die Hälfte der insgesamt acht Kilometer langen Strecke bis 2030 zu realisieren. Das wäre bis hinauf auf die Morgenstelle, wo die Kliniken liegen und 70 Prozent der Fahrgäste aussteigen. Die Strecke führt danach weiter nach Waldhäuser Ost.

Durch diese Beschränkung wäre nur rund die Hälfte des insgesamt 195,5 Millionen Euro teuren Innenstadtstrecke zu finanzieren. Im schlimmsten Fall wären das für die Stadt bei fünf Jahren Bauzeit jährlich acht Millionen Euro pro Jahr, sodass im 60 Millionen Euro großen Vermögenshaushalt noch genügend Geld für andere Projekte bliebe. Diese Beschränkung auf die erste Teilstrecke würde Palmer, wenn der Gemeinderat mitmacht, auch als Antrag in dem für 2020 angesetzten Bürgerentscheid über die Regionalstadtbahn in Tübingen hineinschreiben. Bis dahin aber sollen noch mögliche Alternativen zur Stadtbahn überprüft werden. (GEA)