TÜBINGEN. In Zeiten von Online-Buchändlern wie Amazon ist Osiander so etwas wie das letzte freie gallische Dorf. Seit 425 Jahren existiert das Tübinger Traditionsunternehmen. Seine mittlerweile 70 Filialen sind fester Bestandteil vieler Innenstädte. Auch die übermächtige Konkurrenz aus dem Internet hat das bislang nicht geändert.
Das könnte aus Sicht von Boris Palmer so bleiben. Er sei sich sicher, dass sich der Buchhandel in den Städten weiter behaupten kann. Und zwar auch dann, wenn es für andere Handelsbranchen schwieriger würde, sagte der Tübinger Oberbürgermeister am Freitagabend bei der Jubiläumsfeier des Unternehmens im Sparkassen Carré.
Osiander ist die älteste Buchhandlung Baden-Württembergs und die zweitälteste Deutschlands. Gefeiert wurde an diesem Abend aber nicht nur das 425-jährige Bestehen, sondern gleichzeitig auch 100 Jahre Unternehmertum der Familie Riethmüller. Die Brüder Hermann-Arndt, Michael und Heinrich Riethmüller nahmen das Publikum mit auf einen kurzen Streifzug durch die Firmengeschichte.
Vom Gründungsjahr 1596 bis zum Jahr 2021, als Osiander sich, um wettbewerbsfähig zu bleiben, zu einer Kooperation mit Thalia entschloss. Dazu äußerte sich Christian Riethmüller, der seit 2020 den Vorsitz der Geschäftsführung inne hat. Wichtig war den Riethmüllers die Botschaft: »Osiander ist und bleibt ein eigenständiges Unternehmen.« (GEA)
