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Omikron: Auch im Kreis Tübingen laufen Vorbereitungen auf Hochtouren

Omikron-Variante
Die Omikron-Variante(B.1.1.529) war zuerst im südlichen Afrika nachgewiesen worden. Foto: Gonchar/dpa
Die Omikron-Variante(B.1.1.529) war zuerst im südlichen Afrika nachgewiesen worden.
Foto: Gonchar/dpa
KREIS TÜBINGEN. Omikron ist da. 16 bestätigte Fälle gab es bereits im Kreis Tübingen Ende vergangener Woche, aber von einer großen Welle ist noch nichts zu spüren. In der Uniklinik wird die Entwicklung beobachtet, besondere Maßnahmen gibt es aber noch nicht.

Derzeit kann man noch keine Prognose wagen, welche Auswirkungen diese Variante in Baden-Württemberg auf die Patientenzahlen haben wird. »Wir sind es gewohnt abzuwarten und zu sehen, was kommt«, sagt Professor Helene Häberle, Leitende Oberärztin der Corona-Intensivstation. Im Moment werde in Tübingen noch kein Patient mit der Omikron-Variante behandelt. Der Krankenstand ist sei aktuell nicht überdurchschnittlich erhöht; einige wenige Mitarbeitende seien wegen Kontakten im privaten Umfeld derzeit in Quarantäne.

Grundsätzlich, so Häberle, sei das Klinikum auf steigende Patientenzahlen eingestellt. Spezifische Maßnahmen wegen Omikron, etwa eine Urlaubssperre oder Ähnliches, gebe es nicht. Über die Weihnachtsfeiertage seien jedoch zusätzliche Mitarbeitende eingesprungen. »Es wird nicht erwartet, dass Omikron eine Auswirkung auf die Einsatzbereitschaft des Teams haben wird«, sagt Helene Häberle.

Aktuell versorgt das Uniklinikum insgesamt 36 mit dem Coronavirus infizierte Patientinnen und Patienten, davon 20 auf der Intensivstation. Die durchschnittliche Liegedauer auf der Intensivstation ist unter den Covid-19-Patienten im Moment etwa 30 Tage. Aufgenommen werden auch Patienten von außerhalb, wenn die individuell optimale Versorgung eine Verlegung nach Tübingen erfordert. Die Aufnahme erfolgt nach Personalkapazität.

Im Dauerkrisenmodus

Auch im Landratsamt ist man noch gelassen. »Wir sind es ja mittlerweile gewohnt, im Krisenmodus zu arbeiten«, sagt Pressesprecherin Martina Guizetti. Bestes Beispiel: Als das Impfzentrum beim Hochwasser abgesoffen ist, mussten in kürzester 20.000 Impftermine umorganisiert werden. Der Krisenstab steht auf jeden Fall bereit.

Um die Ansteckungsgefahr so gering wie möglich und die Arbeitsfähigkeit zu erhalten, gehört zur Vorbereitung, dass etwa im Gesundheitsamt die Büros deutlich geringer besetzt sind und die Möglichkeit zum Homeoffice besteht. So können auch Mitarbeiter eingesetzt werden, die infiziert oder in Quarantäne sind.

Für die Mitarbeiter der Straßenmeisterei gilt trotz einer hohen Impfquote ebenfalls: das Ansteckungsrisiko minimieren. Dem kommt die Aufteilung auf mehrere Stützpunkte entgegen. Dazu kommen strenge Hygieneregeln und organisatorische Maßnahmen, um direkten Kontakt der Mitarbeiter zu minimieren. Generell gilt für die Straßenmeistereien aber ohnehin, dass sie sich für die Vertretung bei Einsätzen kreisübergreifend abstimmen. Wie sich auch die Feuerwehren bei Bedarf gemeindeübergreifend helfen.

Ein weiterer Teil der »kritischen Infrastruktur« ist die Müllabfuhr mit dem Servicebetrieb der Stadt Tübingen, der Firma Alba und dem Wertstoffhof in Dußlingen. Sollte es hier zu krankheits- oder quarantänebedingten Ausfällen kommen, hat man, so Martina Guizetti, die Möglichkeit, die Altpapierabholung zurückzustellen und vorrangig Restmüll oder Bioabfall zu holen. (GEA)