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Aktuell Endelbergtrasse

Ofterdinger Gemeinderäte fordern: Über die B 27 öffentlich diskutieren

Martin Lutz findet Unterstützung im Gemeinderat. Großes Interesse auch aus Nehren und Mössingen?

Nadelöhr B 27, hier bei Bad Sebastiansweiler: Das Planfeststellungsverfahren für den Ausbau läuft, die Planung ist aber umstritt
Nadelöhr B 27, hier bei Bad Sebastiansweiler. FOTO: MEYER
Nadelöhr B 27, hier bei Bad Sebastiansweiler. FOTO: MEYER

OFTERDINGEN. Am Ende der Ofterdinger Gemeinderatssitzung am Dienstag forderte Ratsmitglied Martin Lutz: »Wir müssen noch einmal über die B 27 diskutieren«. Bürgermeister Joseph Reichert schmeckte das erkennbar nicht, jetzt, wo die »Endelbergtrasse zum Greifen nah« sei. Doch bei den meisten anderen Gemeinderäten rannte der Landwirt und CDU/UWV-Mann offene Türen ein. Sie befürworteten eine erneute öffentliche Diskussion, zumal der Gemeinderatsbeschluss dazu 20 Jahre alt ist.

»Inzwischen wird das kontrovers gesehen«, sagte Lutz. Die »Gesinnung« in der Bevölkerung habe sich geändert. Klimaschutz, Umwelt und Insektenschwund seien viel mehr im Bewusstsein als früher. »Die Beschlusslage des Gemeinderats ist klar«, sagte Reichert. Deshalb habe er das Thema nie auf die Tagesordnung genommen. Außerdem sei die Frist für eine Stellungnahme abgelaufen.

»Die SPD war schon vor 20 Jahren gegen die Endelbergtrasse«, sagte deren Fraktionssprecherin Ruth Blaum. Damals habe es aber im Gemeinderat keine Mehrheit für diese Position gegeben. »Es ist gut, das noch einmal zu behandeln.« Jeder habe dazu eine Meinung, sagte Nico Belser (ebenfalls SPD). »Ringsum tobt die Diskussion, aber aus Ofterdingen hört man nichts.«

Reichert verwies auf das vom Gremium mehrheitlich beschlossene jüngste Gemeinde-Entwicklungskonzept, das auf der Endelbergtrasse basiere. »Der Zeitpunkt für Stellungnahmen ist abgelaufen«, sagte Reichert. Weil sich aber immer mehr Räte der Forderung nach einer öffentlichen Diskussion anschlossen, lenkte er schließlich ein. Nach der Gemeindeordnung bräuchte ein solcher Antrag eines Ratsmitglieds in Ofterdingen ohnehin nur zwei weitere Unterstützer, damit er behandelt werden muss. Er werde das Thema auf die Tagesordnung einer der nächsten Ratssitzungen nehmen, so Reichert.

Wie diese allerdings in Zeiten von Corona gestaltet werden soll, ist noch offen. Denn mit großem Publikumsinteresse sei zu rechnen, so der Bürgermeister. Da könnte selbst die Turnhalle knapp werden. Diskutiert wurde über eine Anmeldung im Vorfeld. Ofterdinger Bürgern solle in jedem Fall der Vorzug gegeben werden, so Reichert. »Nicht dass die Halle mit Leuten aus Nehren und Mössingen gefüllt ist.« (GEA)