KUSTERDINGEN. Besonders bei Erzieherinnen und Erziehern schlägt der Fachkräftemangel allerorten immer mehr durch, auch auf den Härten – nicht zuletzt wegen oft unentlohnter Ausbildung und danach doch eher dürftiger Bezahlung. »Der Mangel ist da«, sagte die Kusterdinger Hauptamtsleiterin Christine Falkenberg. »Wir brauchen Erzieher und finden keine.«
Duales Modell soll helfen
Sie hat dem Gemeinderat deshalb ein duales Modell vorgeschlagen, sogenannte Praxisorientierte Ausbildungsplätze (PIA), nach dem schon Auszubildende für die Kita-Arbeit an zwei Tagen die Woche fest in den Betrieb der drei Kusterdinger Betreuungseinrichtungen einschließlich der Jugendfarm eingebunden werden sollen. Das unterstützte der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch einstimmig.
Die Pläne sehen einerseits ein solides Entgelt während der dreijährigen Ausbildungszeit vor, andererseits auch eine Übernahme-Zusage nach dem Examen. Abitur, erklärte die Hauptamtsleiterin auf Nachfragen aus der Ratsrunde, sei inzwischen Voraussetzung für eine Erzieher-Ausbildung. Die zusätzlichen Kosten von rund 40 000 Euro werden im Haushalt 2020 berücksichtigt. 2021 werden für die PIAs rund 80 000 Euro, ab 2022 etwa 120 000 Euro Personalkosten zu berücksichtigen. Für diesen Ausbildungsgang gibt es derzeit eine Förderung von monatlich 200 Euro. (mab)