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Nikolauslauf in Tübingen: In diesem Jahr unter Corona-Bedingungen

Veranstalter wählen ähnliches Muster wie die Organisatoren des Erbe-Laufs im September. Gesammelt wird erstmals für Familien- und Altershilfe und Hospizdienste

So wird es in diesem Jahr nicht aussehen: Der Nikolauslauf 2019 in Tübingen. Foto: Archiv: Frank Pieth
So wird es in diesem Jahr nicht aussehen: Der Nikolauslauf 2019 in Tübingen.
Foto: Archiv: Frank Pieth

TÜBINGEN. In Zeiten von Corona sind Ideen gefragt. Der von Erbe gesponserte Stadtlauf startet am 20. September als Laufwoche. Sieben Tage haben die angemeldeten Teilnehmer Zeit, auf einer beliebigen Strecke zehn Kilometer zurückzulegen. Die Ergebnisse übermitteln sie dann per App. Und der Nikolauslauf im Dezember wird nach einem sehr ähnlichen Muster stattfinden.

»Die Zeiten sind schwierig für Großveranstaltungen, wenn nicht sogar unmöglich«, beschrieb Gerold Knisel – Projektleiter des Nikolauslaufes – jüngst die schwierige Situation. Mit dem nun gewählten Modus kann das Lauf-Ereignis zum 45. Mal über die Bühne gehen und zum Spendenlauf für soziale Projekte werden.

Seit dem Lockdown im März konnten Laufveranstaltungen nur noch sehr eingeschränkt stattfinden. Deshalb wird es dieses Jahr keinen gemeinsamen Nikolauslauf geben. Stattdessen können die Teilnehmer im Zeitraum vom 5. bis zum 13. Dezember eigenständig eine beliebige Strecke laufen. »Egal wo und egal wann, Hauptsache man läuft«, erklärt Gerold Knisel das neue Konzept.

Dabei haben die Läufer neben dem bisherigen Halbmarathon (21,1 Kilometer) nun auch die Option, nur zehn Kilometer zu laufen. Damit wollen die Organisatoren die Zielgruppe erweitern und auch beispielsweise Laufanfänger oder Studenten ansprechen. Ziel ist es, die Menschen in Bewegung zu bringen.

Nach dem Lauf sollen die Teilnehmer ihre Zeit selbst in eine Ergebnisliste eines Onlineportals eintragen. Somit gibt es zwar keine Kontrolle, Falschangaben befürchtet Gerold Knisel jedoch nicht. »Dadurch, dass es eine öffentliche Ergebnisliste gibt, ist es sehr unwahrscheinlich, dass Leute Fantasiezeiten angeben.« Auch für die Siegerehrung sind die Zeiten irrelevant, da dieses Jahr die Preise zufällig verschickt werden und es sich somit nicht lohnen würde, wenn jemand bei der Zeitangabe mogelt.

Kostenpflichtig anmelden können sich die Läufer ab sofort. Die Tauschbörse soll dieses Jahr nicht nur dazu dienen, Plätze zu tauschen, falls Teilnehmer doch nicht mitlaufen können. Durch sie soll zusätzlich ermöglicht werden, dass die Läufer sich untereinander verabreden können, um in kleineren Gruppen den Lauf zu absolvieren.

Eine weitere Änderung betrifft die Shirts als Geschenk für die Läufer. Anstelle der Finisher Shirts, soll es dieses Jahr »Starter Shirts« geben. Die brasilianisch wirkenden Shirts in den Farben gelb, grün und blau werden im Vorfeld verschickt und die Läufer werden aufgerufen, sie bei ihrem Lauf zu tragen. »Ich hoffe, dass überall diese brasilianischen Hemden in Tübingen rumlaufen«, blickt Gerold Knisel optimistisch auf das Laufevent im Dezember.

Der Erlös des Laufes wird dieses Jahr erstmalig an zwei soziale Projekte gespendet. Ein Teil des Geldes geht an die Bürgerstiftung Tübingen, die das Projekt »Entlastungsangebot für Alleinerziehende« der Tübinger Familien- und Altershilfe (TüFA) fördert. Dieses Projekt wurde 2015 ins Leben gerufen und soll Kindern und Eltern in alleinerziehenden Familien helfen. Die 350 ehrenamtlichen Mitarbeiter der TüFA erbringen Haushaltsleistungen, damit die Alleinerziehenden sich besser um ihre Kinder kümmern können, oder übernehmen die Kinderbetreuung, sodass die Eltern mehr Zeit für sich haben.

Der restliche Teil des Erlöses geht an die Tübinger Hospizdienste. Seit 30 Jahren gibt es den Hospizdienst für Erwachsene und seit 10 Jahren zusätzlich ein Kinder- und Jugendhospiz. 80 ehrenamtliche Mitarbeiter beraten, unterstützen und begleiten in Pflegeheimen, Krankenhäusern oder bei den Familien zu Hause. Insbesondere im Jugendhospiz sind die Helfer oft jahrelang in den Familien. »Wir machen zwar Sterbebegleitung, aber es ist auch Lebensbegleitung«, beschreibt Constanze Scholzgart – Geschäftsführerin der Hospizdienste Tübingen – die Notwendigkeit ihrer Arbeit. (GEA)