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Aktuell Naturpark

Neues Leitsystem für den Schönbuch

Rund 400 Kilometer Wander- und Spazierwege stehen Naturliebhabern neu ausgewiesen zur Verfügung. Mountainbiker und Fußgänger getrennt

Von jetzt an haben Mountainbiker und Wanderer getrennte Wege. Von links nach rechts: Reiner Wagelaar, Anja Peck, Christine  Beng
Von jetzt an haben Mountainbiker und Wanderer getrennte Wege. Von links nach rechts: Reiner Wagelaar, Anja Peck, Christine Bengel-Fritz und Michael Lutz. Foto: Privat
Von jetzt an haben Mountainbiker und Wanderer getrennte Wege. Von links nach rechts: Reiner Wagelaar, Anja Peck, Christine Bengel-Fritz und Michael Lutz.
Foto: Privat

TÜBINGEN. Ob Fernwanderer, Tageswanderer, Rundwanderer oder Spaziergänger: In den vergangenen 15 Jahren ist die Nutzung der Wege des Naturpark Schönbuch um ein Vielfaches gestiegen – das zeigt eine Erfassung der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg. »Neben der steigenden Beliebtheit des Naturparks sind jedoch gleichzeitig die Beschwerden über fehlende Wegweiser gestiegen«, sagt Anja Peck, Vorsitzende des Naturparks Schönbuch. Die Lösung: ein neues Besucherleitsystem inklusive neuer Wegweiser. Aktuell laden daher mehrere Hundert Kilometer ausgeschilderte Wege im Naherholungsgebiet zum Radfahren, Mountainbiken, Wandern oder einem gemütlichen Spaziergang ein.

In der ersten Projektphase 2015 und 2016 wurden in und um den Naturpark zu verschiedenen Themen, wie beispielsweise der Zielgruppe, Daten erhoben: »Da die Gruppen der Wandernden heutzutage stark ausdifferenziert sind und unterschiedlichste Ansprüche haben, war uns schnell klar, dass die Anforderungen an das Besucherlenkungskonzept komplex sein würden«, sagt Rainer Wagelaar, Professor an der Hochschule Rottenburg.

Dank drei – für die Öffentlichkeit zugänglichen – Workshops konnten verschiedenste Wünsche und Vorstellungen mit in die Planung der Wege aufgenommen werden. »Eine breite Bürgerbeteiligung war uns von Anfang an wichtig. Die Gespräche waren äußerst produktiv und die Teilnehmerzahlen bei den Workshops hoch«, sagt der Naturparkgeschäftsführer Mathias Allgäuer.

Das neue Konzept sieht vor, Mountainbiker und Wanderer möglichst auf getrennten Wegen den Schönbuch erkunden lassen und gleichzeitig ökologisch besonders sensible Bereiche zu beruhigen, um Rückzugsräume für die Tier- und Pflanzenwelt zu schaffen – auch das Rotwildgatter wurde mit in die Konzeption integriert. In der zweiten Projektphase wurden die Streckenverläufe festgelegt: »Es gibt einige Wegabschnitte, bei denen ich so oft war, um Alternativen auszuloten, dass ich nun jeden Zentimeter des Weges kenne«, sagt Projektkoordinatorin Christine Bengel-Fritz. Michael Lutz, Vorsitzender des Fördervereins Naturpark Schönbuch ergänzt: »Für den Förderverein war das neue Besucherleitsystem ein Mammutprojekt und besondere Herausforderung. Pünktlich zum 50. Jubiläumsjahr des Naturparks dürfen sich die Besucher und Gäste über die erreichten Verbesserungen ganz besonders freuen.«

Mit der Beendung des Besuchsleitersystem-Projektes startet aber direkt die Planung für ein Weiteres: Bengel-Fritz entwickelt zurzeit unter Mitwirkung der Wegwarten des Schwäbischen Albvereins und den ehrenamtlichen Paten der Mountainbikestrecken ein Wegepflegemanagement. (GEA)

INFOS ZU DEN NEUEN WEGEN

Von den 400 Kilometer langen Wegen sind 50 Kilometer Premium- und Qualitätswege und 45 Kilometer barrierearme Wege. Radfahrer können auf 370 Kilometern – davon 100 Kilometer Moutainbikestrecken – den Schönbuch erkunden. Auf den Übersichtstafeln an den Haupteingangspforten des Naturparks sind zudem QR-Codes angebracht. Alle Rundwege gibt es auf der Webseite des Naturparks. (GEA)