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Modellversuch in Tübingen endet – Testangebot wird ausgeweitet

Modellstadt Tübingen: Der vielbeachtete Versuch wird mit einigen Änderungen vorerst fortgesetzt.  FOTO: MEYER
Modellstadt Tübingen. Foto: Jürgen Meyer
Modellstadt Tübingen.
Foto: Jürgen Meyer

TÜBINGEN. In Tübingen sind der Einzelhandel, körpernahe Dienstleistungen (außer Friseure) und Kultureinrichtungen am Samstag letztmalig im Rahmen des Modellversuchs »Öffnen mit Sicherheit« geöffnet, die aus dem Landkreis Tübingen kommen oder in Tübingen arbeiten und ein »Tübinger Tagesticket« als Nachweis über einen negativen Corona-Schnelltest oder eine abgeschlossene Impfung vorlegen. Dafür stehen neun Teststationen in der Innenstadt bereit, wie die Stadt Tübingen mitteilte.

In der Nacht zum Sonntag läuft der Modellversuch aus. Das hat das Land Baden-Württemberg der Universitätsstadt mitgeteilt. »An dieser Entscheidung hat leider hat auch mein Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel, in dem ich für die Fortführung des erfolgreichen Modellversuchs geworben habe, nichts ändern können«, sagt Oberbürgermeister Boris Palmer.

Ab Sonntag gilt auch in Tübingen die sogenannte Bundesnotbremse, weil die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Tübingen maßgeblich ist. Damit müssen große Teile des Einzelhandels, körpernahe Dienstleistungen und Kultureinrichtungen sowie Schulen und Kitas geschlossen bleiben. Mit dem Auslaufen des Modellversuchs enden auch die verschärften Tübinger Maßnahmen wie die Testpflicht für Beschäftigte, die ausgeweitete Maskenpflicht in der Innenstadt und das Alkoholkonsumverbot an bestimmten öffentlichen Plätzen. 

Die breiten Testangebote setzt die Stadtverwaltung fort: Auch nach Ablauf des Modellversuchs kann sich jeder täglich einem Corona-Schnelltest unterziehen und das Ergebnis, ohne an der Teststation warten zu müssen, nach kurzer Zeit über einen QR-Code abrufen. In der Tübinger Innenstadt bleiben die Teststationen auf dem Marktplatz, an der Neckarbrücke (Bürger- und Verkehrsverein) und in der Kulturhalle weiter in Betrieb. »Die anderen Stationen verlegen wir in den kommenden Tagen in andere Stadtteile, damit sich möglichst viele Menschen jederzeit wohnortnah testen lassen können«, erläutert Palmer. Die Schnelltests finden im Rahmen der Bürgertestung des Bundes statt und sind kostenlos.

Bereits am Montag, 26. April, geht eine Teststation bei der Firma KME im Lustnauer Zentrum (Dorfackerstraße 17) in Betrieb. Weitere Standorte sind auf Waldhäuser-Ost, in der Südstadt, in der Weststadt und in Derendingen vorgesehen. Der bisher als »Tübinger Tagesticket« bekannte Nachweis über ein negatives Testergebnis kann weiterhin beim Friseur vorgezeigt werden. Friseure dürfen – anders als andere körpernahe Dienstleistungen – auch in der Bundesnotbremse geöffnet bleiben für Kunden, die einen tagesaktuellen negativen Schnelltest vorlegen. 

Im Rahmen des Modellversuchs »Öffnen mit Sicherheit« hatte Tübingen seit Mitte März lokale Öffnungen für Handel, Gastronomie, Dienstleistungen und Kultur mit umfangreichen Testpflichten für Kunden, Betriebe und Kitas verknüpft. »Wir danken allen, die an diesem Projekt mitgewirkt haben, insbesondere den unermüdlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den Teststationen«, sagen die Initiatoren Boris Palmer und Lisa Federle, Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes im Landkreis Tübingen. »Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung und der Wirtschaft sowie die Zwischenergebnisse aus der wissenschaftlichen Begleitforschung zeigen, dass die Tübinger Öffnungsstrategie die bessere Alternative zum Lockdown sein könnte.« (pm)