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Mini-Jobs im Landkreis Tübingen in Frauenhand

Gewerkschaft NGG fordert mit Blick auf »Euro-Schere« zwischen Männern und Frauen mehr »Lohn-Fair-Play«.

Viele Frauen arbeiten in Minijobs.
Viele Frauen arbeiten in Minijobs. Foto: Christin Klose/dpa-tmn
Viele Frauen arbeiten in Minijobs.
Foto: Christin Klose/dpa-tmn

KREIS TÜBINGEN. Die 520-Euro-Arbeit ist weiblich: Von den rund 25.080 Mini-Jobs im Landkreis Tübingen sind 58 Prozent in Frauenhand – in der Nahrungsmittelindustrie liegt der Anteil sogar bei 64 Prozent. Auch bei der Teilzeitarbeit liegen die Frauen vorne: Die 32.730 Teilzeitstellen im Kreis Tübingen werden zu 78 Prozent von Frauen gemacht. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit. Die NGG Stuttgart beruft sich auf aktuelle Zahlen der Arbeitsagentur. Ein Großteil der Vollzeitstellen würden in vielen Branchen nicht von Frauen besetzt.

Hartmut Zacher, Geschäftsführer der NGG-Region Stuttgart, spricht von einer »Lohn- und Renten-Falle«: »Teilzeitarbeit bedeutet immer ein schmaleres Portemonnaie – und auch eine kleinere Rente. Und Mini-Jobs bedeuten Mini-Renten.« Hinzu komme, dass Frauen im Bundesdurchschnitt sieben Prozent weniger pro Stunde verdienten als Männer. Und das bei einer vergleichbaren Qualifikation, Tätigkeit und Erwerbsbiografie. Es sei wichtig, mit einem Tabu zu brechen: »Über Geld redet man nicht. Beim Lohn sollte man in den Betrieben im Kreis Tübingen aber mal eine Ausnahme machen«, so Zacher. Überall dort, wo es einen Betriebsrat gibt, könne der auch die »Lohn-Kommunikation im Unternehmen beleben«. Ansonsten gebe es zwar auch noch einen Rechtsanspruch darauf, zu erfahren, was ein männlicher Kollege in ähnlicher Position verdient. (eg)