TÜBINGEN. Nachdem es in der zweiten Verhandlungsrunde zu Entgelt und Lebensphasenorientierung am 4. Juni sowie sechs weiteren Runden zu Entlastung und Ausbildungsqualität lediglich zur Bezahlung ein erstes unzureichendes Angebot gibt, ruft Verdi in der kommenden Woche zu mehrtägigen Warnstreiks an den vier Unikliniken Freiburg, Heidelberg, Ulm und Tübingen auf. Damit will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber deutlich erhöhen, bevor am 17. Juni zum dritten Mal in großer Runde über das geforderte Zukunftspaket weiterverhandelt wird.
Bislang sind in Tübingen am kommenden Donnerstag und kommenden Freitag Warnstreiks geplant.
Wie beim ersten Warnstreik am 3. Juni ist mit Verschiebungen von geplanten Operationen und Bettenschließungen zu rechnen. Über Notdienstvereinbarungen ist eine sichere Versorgung aller Patientinnen und Patienten gewährleistet. Vor Ort finden wieder Aktionen und Kundgebungen statt. In dieser Tarifrunde wollen die Verdi Mitglieder die Arbeitsbedingungen nachhaltig verbessern, um Personal zu binden, dem Mangel an Fachkräften zu begegnen und den zukünftigen Bedarf an Gesundheitspersonal durch eine immer älter werdende Gesellschaft zu decken.
Forderungen nach Entlastung und mehr Geld
Verhandlungsführer Jakob Becker sagt: »Wir haben den Arbeitgebern unmissverständlich signalisiert: Einen Abschluss gibt es mit uns nur mit mehr Entlastung, mehr Zeit und mehr Geld für die Beschäftigten. Bis jetzt lehnen sie alle Regelungen, die über die Bezahlung hinausgehen, ab. Deshalb weiten wir die Warnstreiks in der kommenden Woche deutlich aus. Wir wollen ein Zukunftspaket vereinbaren und nicht ein Päckchen.«
Das Entgelt-Angebot sieht bei einer Laufzeit von 28 Monaten eine Inflationsausgleichsprämie von 1.050 Euro sowie Entgeltsteigerungen von 4 Prozent erst im Jahr 2025 und von weiteren 3 Prozent in 2026 vor. Die Einführung eines Lebensphasenkontos lehnen die Arbeitgeber bisher ab. Ebenso ein Wahlmodell zwischen Zeit und Geld. Am 17. Juni ist der nächste Verhandlungstermin zum Entgelt, Entlastung und Ausbildungsqualität wird bereits nächste Woche weiterverhandelt. (eg)