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Mann stürzt beim Verrichten seiner Notdurft in die Tiefe

KUSTERDINGEN. Seine Notdurft im Freien zu verrichten ist unangenehm. Wenn man dabei aber auch noch 15 Meter in die Tiefe stürzt und Polizei, Feuerwehr und Rettungswagen anrücken müssen, dann ist das richtig bitter. Für einen jungen Mann ist dieser Alptraum in der Nacht auf Mittwoch Realität geworden.

Rettungswagen
Foto: dpa
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Der 25-Jährige ist auf dem Heimweg entlang der K6903 zwischen Kusterdingen und Kirchentellinsfurt. Kein Klo weit und breit. Es ist 20 Minuten nach Mitternacht als sich der Mann entschließt, seine Notdurft im Gebüsch zu verrichten. Keine gute Idee. An dem unbeleuchteten Ort übersieht er den vor ihm liegenden Abgrund. Er verliert das Gleichgewicht und stürzt 15 Meter in die Tiefe. Dabei verletzt er sich an zahlreichen Stellen. Trotzdem gelingt es ihm am Boden liegend den Notruf zu wählen.

Rettungsdienst und Polizei sind als erstes vor Ort. Doch sie können dem Verunglückten nicht helfen. Der Abhang ist zu steil, es ist zu dunkel, zu gefährlich. Die Freiwillige Feuerwehr Kusterdingen wird gerufen - Kommandant Wilfried Boll und seine Jungs müssen es richten. Es beginnt eine spektakuläre Rettungsaktion mitten in der Nacht.

Die Feuerwehrleute leuchten das Gebiet als erstes großflächig aus. Dann wird ein Notarzt speziell gesichert abgeseilt. Nach der Erstversorgung soll der 25-Jährige mit einer sogenannten Schleifkorbtrage nach oben gebracht werden. Aber es gibt ein Problem: Der Mann ist kein Leichtgewicht, wiegt 100 Kilogramm. Außerdem besteht die Gefahr einer Wirbelsäulenverletzung. Die Rettungskräfte müssen also sehr vorsichtig sein.

Nach 90 Minuten ist es dann endlich geschafft. Der Verletzte ist geborgen und auf dem Weg in die Klinik. Einen Tag später blickt Wilfried Boll auf die spektakuläre Rettungsaktion zurück. »Sowas hat man nicht täglich«, sagt er. »Das war fast schon ein Fall für die Bergwacht«. (GEA)