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Aktuell Renovierung

Mahdenhäusle in Kirchentellinsfurt wird gerettet

Die Gemeinde Kirchentellinsfurt stellt das Material. Der Obst- und Gartenbauverein will die Arbeiten ausführen. »Wäre schade, wenn’s zusammenfallen würde«

Das Dach ist schadhaft, das Fachwerk kippt zur Seite. Jetzt soll das Gebäude gesichert werden. GEA-ARCHIVFOTO
Das Dach ist schadhaft, das Fachwerk kippt zur Seite. Jetzt soll das Gebäude gesichert werden. GEA-ARCHIVFOTO Foto: Privat
Das Dach ist schadhaft, das Fachwerk kippt zur Seite. Jetzt soll das Gebäude gesichert werden. GEA-ARCHIVFOTO
Foto: Privat

KIRCHENTELLINSFURT. Es steht auf einer Wiese beim Gewerbegebiet. Es wird aktuell gar nicht genutzt. Und es bietet ein Bild des Jammers. Das Mahdenhäusle ist in einem bedauerlichen Zustand – »und der hat sich in den vergangenen Monaten dramatisch verschlechtert«, sagt Andreas Heusel.

Der Ortshistoriker und seine FWV-Fraktion blasen zur Rettungsaktion und haben Verbündete gefunden. Der Obst- und Gartenbauverein (OGV) will es renovieren – mit ehrenamtlichen Kräften. Die Gemeinde soll das Baumaterial zur Verfügung stellen. Der Gemeinderat hat das Vorhaben am Donnerstag mit großer Mehrheit befürwortet.

Die alte Wetterschutzhütte hat augenblicklich keine Funktion. »Aber sie ist vielen ans Herz gewachsen«, weiß Heusel. Fraktionskollege Heiko Stoll hat es in Augenschein genommen und den FWV-Vertretern gemeldet: »Das Fachwerk kippt zur Seite.« Es gehe um den Erhalt. Eile sei geboten. Heusel: »Es wäre schade, wenn’s zusammenfallen würde.«

Auch in der Verwaltung hat man ein Auge auf den baulichen Zustand. Wäre die Bauhof-Mannschaft nicht durch lange Fehlzeiten geschwächt, hätte man schon das ein oder andere in Ordnung gebracht, ließ Martin Lack durchblicken. Der Ortsbaumeister hat sich ebenfalls an Ort und Stelle überzeugt und hält die Lage für weniger gravierend. Für die kommenden Monate bestehe keine akute Gefahr. Das Schafhaus sehe noch bedeutend schlechter aus – »und es steht immer noch«.

»Notfalls müsste man es auf den Rathausplatz versetzen«

Wie Heusel erfahren hat, wurden beim Start der gerade laufenden Schloss-Sanierung bereits gut erhaltende Ziegel zur Seite gelegt für eine spätere Verwendung draußen beim Mahden. Mit 10 000 Euro sei viel erreicht. Insgeheim rechnet er jedoch mit deutlich geringeren Kosten. »Der finanzielle Aufwand ist schwer zu beziffern.«

Von allen Fraktionen gab’s reihum Lob, vor allem für das Engagement des OGV. Auch der Vorschlag, Baumaterial vom Schloss zu recyceln, gefällt den Grün-Alternativen, wie Ruth Setzler bekannt gab. Hans-Peter Heinzel (KfK) findet die Idee gut, hätte sich aber eine größere Diskussion im Vorfeld gewünscht. Er hält es für nicht ausgeschlossen, dass der OGV das Häusle renoviert, es aber in ein paar Jahren weichen muss, weil man die Fläche für die Vergrößerung des Gewerbegebiets Mahden braucht. Die Entscheidung für die Renovierung komme zu früh.

Bürgermeister Bernd Haug verwies in diesem Zusammenhang auf die Beschlusslage. Der Gemeinderat habe sich sowohl gegen die große Erweiterung Mahden II ausgesprochen als auch gegen das kleine Dreieck am Rande, das auch das Mahdenhäusle einschließt. Beides solle nicht im Flächennutzungsplan für Gewerbe vorgesehen werden.

Werner Rukaber (SPD) ist überzeugt, dass die Bürger die alte Schutzhütte auf keinen Fall verlieren wollen: »Das Mahdenhäusle ist historisch nicht wirklich bedeutsam. Es gehört aber zu Kirchentellinsfurt dazu. Notfalls müsste man es auf den Rathausplatz versetzen.« Er rechnet aber nicht damit, dass es durch Erweiterungswünsche im gemeinsamen Gewerbegebiet bedroht sein könnte. »Auch Reutlingen nimmt Abstand. Dort konzentriert man sich auf den Innenbereich.« (GEA)