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Mössinger Open-Air-Kino ein Filmfestival auf der Liegewiese

Mössinger Open-Air-Kino startet mit ausverkauften Vorstellungen im Freibad. Heute mit »Monsieur Claude 2« die letzte Möglichkeit fürs Großleinwanderlebnis

An den ersten beiden von drei Tagen ausverkauft: Rund 1 000 Besucher kamen zum Open-Air-Kino ins Mössinger Freibad. FOTO: MEYER
An den ersten beiden von drei Tagen ausverkauft: Rund 1 000 Besucher kamen zum Open-Air-Kino ins Mössinger Freibad. FOTO: MEYER
An den ersten beiden von drei Tagen ausverkauft: Rund 1 000 Besucher kamen zum Open-Air-Kino ins Mössinger Freibad. FOTO: MEYER

MÖSSINGEN. Blumenstadt, Schulstadt – und jetzt auch noch Festivalstadt. Nach dem Leichtathletik-Meeting, dem Umsonst und Draußen-Musikfest wieder das Kinofestival. Schwäbisch-bescheiden allerdings nur drei kurze Tage lang. »Wir hatten mal eine vierte Aufführung versucht, aber die wurde am Mittwoch nicht so richtig angenommen«, sagte Organisatorin Silke Schauber von der Stadtverwaltung.

Im elften Jahr der Reihe, die nach der Ernennung zur Großen Kreisstadt längst überfällig geworden war, hat sich aber die Zahl der Zuschauerplätze bei 500 pro Vorstellung eingependelt. Und nach oftmals unglücklichen äußeren Umständen hat sich dieses Jahr zumindest am Donnerstag zur Eröffnung des Minifestivals das Wetter von der perfekten Seite gezeigt. »Alle Karten gingen im Vorfeld weg«, freute sich Schauber. Stammbesucher Jo Braun freute sich mit: »Ausverkauft ist nämlich die Ausnahme, weil es meistens pisst.«

So war dann auch für den gestrigen späten Freitagabend mal wieder Regen angesagt. »Aber die Karten sind quasi auch schon alle verkauft. Und wir zeigen den Film bei jedem Wetter«, wusste Schauber, die an der Freibadkasse den Kartenabriss persönlich übernahm.

Als die letzten Badebesucher nach optimalen Sommertagen jeweils gegen 20.45 Uhr den Ausgang ansteuerten, standen die Filmfans bereits in langen Schlangen an. Die besten Plätze auf der bestuhlten Liegewiese waren auch schnell belegt.

Schlangestehen zur Verköstigung

Das Anstehen sollte sich dann auch an den Verköstigungsständen wiederholen. Das Team vom Harmonika-Club hatte am Premierentag alle Hände voll zu tun, in den kurzen Zeiträumen vor dem Filmstart gegen 21.30 Uhr und der halbstündigen Pause zur Filmmitte kühle Getränke oder Popcorntüten über den in den vor den Umkleiden eingerichteten Tresen zu reichen.

Bei der Trinkbar des Kreisjugendreferats gingen eisgekühlte Säfte wie Eis am Stiel weg. Christof Peter hingegen ließ sein Coffee-Team in der mobilen Bar Kaffee-Spezialitäten zubereiten. Die Vereinsmitglieder von »Strom für Subukia« bewirteten am Freitag. Heute gibt der Musikverein sozusagen einen aus. Zufriedene Gesichter bei allen Beteiligten. »Letztes Jahr hatten wir im Schnitt nur sechzig Prozent der diesjährigen Besucherzahlen. Allerdings gibt es für den heutigen Samstag noch reichlich Karten«, so Schauber, die dem Sachgebiet Familie, Bildung und Kultur zugeteilt ist. Alle drei Ressorts spiegeln sich auch dieses Jahr beim Open-Air-Kino auf dem Freibadgelände wider. Mit dem Auftaktfilm »Der Junge muss an die frische Luft«, der am gestrigen Freitag gezeigten »Bohemian Rhapsody« und dem heute folgenden »Monsieur Claude 2« gibt es drei jugendfreie, generationsübergreifende Streifen. Wobei Kinder unter den Besuchern die große Ausnahme waren.

Dass die Lebensgeschichten des Entertainers Hape Kerkeling und des Rocksängers Freddy Mercury zur Allgemeinbildung gehören, versteht sich von selbst. Kulturell wertvoll sind alle drei Filme sowieso: Die Autobiografie Kerkelings erhielt den Deutschen Filmpreis, die Queen-Story bekam vier Oscars und die aktuelle französische Filmkomödie wurde von der Kritik als »müder Aufguss« beschrieben – aber davon kann man sich ja heute selbst ein Bild machen. (GEA)