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Mössingen: Wo Kinder und Kunst zusammenfinden

Vier Illustratoren stellen ihre Werke noch bis April im Mössinger Gesundheitszentrum aus.

Jochen Gewecke und Diana Schwaikert, Jurorin beim Jugendsachbuchpreis.
Jochen Gewecke und Diana Schwaikert, Jurorin beim Jugendsachbuchpreis. Foto: Sarah Goerlich
Jochen Gewecke und Diana Schwaikert, Jurorin beim Jugendsachbuchpreis.
Foto: Sarah Goerlich

MÖSSINGEN. Diana Schwaikert ist mit ihren elf Jahren bereits Expertin in Sachen Kinderbücher. Die junge Schülerin aus Erdmannhausen ist Teil der Jury für den deutschen Jugendsachbuchpreis und versteht es, über ihre Gedanken zu Texten und Illustrationen zu sprechen.

Jochen Gewecke, selbst Grafiker, Texter und Fotokünstler, stellt fest, dass Bilder den Menschen für ein Leben erheblich prägen können. Zeichnungen in Kinderbüchern seien in der Regel der erste Kontakt mit der Kunst, und ohne es zu bemerken, finden bereits Kleinkinder und die Kunst in den Bilderbüchern zusammen, bemerkt der Künstler aus Öschingen, bevor er Diana Schwaikert ans Rednerpult bittet. Sie beschreibt das Buch »Herr Manfried und der Papadu«, welches sie selbst nominiert hatte und das daraufhin mit dem besagten Buchpreis ausgezeichnet wurde. Die Illustratorin Arabell Watzlawik ist unter den vier Künstlern, die ihre Arbeiten in der Galerie des Gesundheitszentrum Mössingen aktuell ausstellen.

Zum Entdecken animiert

Wer bei der Vernissage den Worten der jungen Jurorin Diana lauscht, kann sich bildhaft vorstellen, wie lebendig und vielfältig die tierischen Charaktere im Buch abgebildet und beschrieben werden. Besonders Kinder werden durch das Lesen zum Entdecken und Verstehen von Unbekanntem animiert. Es werden Inhalte und Persönlichkeiten auf das eigene soziale Umfeld übertragen, wobei dann zentrale Themen wie Toleranz, Freundschaft und Anderssein im Mittelpunkt stehen und zu einer gesunden kindlichen Entwicklung beitragen sollen. Die ausgestellten Bilder jedenfalls sind geeignet, dem Betrachter eine Wucht an Emotionen zu übermitteln, die womöglich nicht nur im Innern eines jeden etwas verändern, sondern im besten Fall auch das friedliche Miteinander der Gesellschaft formen.

Über zwei Stockwerke und per Livestream: Die Veranstalter gaben ihr Bestes, trotz Pandemie so viele Gäste wie möglich an der Ver
Über zwei Stockwerke und per Livestream: Die Veranstalter gaben ihr Bestes, trotz Pandemie so viele Gäste wie möglich an der Vernissage teilhaben zu lassen. FOTOS: GOERLICH
Über zwei Stockwerke und per Livestream: Die Veranstalter gaben ihr Bestes, trotz Pandemie so viele Gäste wie möglich an der Vernissage teilhaben zu lassen. FOTOS: GOERLICH

Diana lässt in die Handlung des Buchs blicken. Der vorwitzige Jagdhund namens Herr Manfried mag das Jagen nicht, stattdessen beschütze er lieber Frau Fuchs. Die Frau Fuchs ist zwar ein Fuchs, will aber lieber ein Hund sein. Der Papadu ist eine Mischung aus einem Papagei und einem Kakadu und wird im Urwald von den anderen Vögeln gehänselt. Sie bezeichnen ihn als hässlich, sodass er sich nie selbst angeschaut hatte und daher dachte, er sei grau. So verlässt er seine Heimat und trifft auf Herrn Manfried und Frau Fuchs, wobei er letzten Endes herausfindet, dass er nicht grau, sondern bunt ist.

Im Rahmen der Ausstellungseröffnung wurden die weitere Werke der weiteren drei Künstlerinnen und Künstler und ihre Arbeit als Buchillustratoren vorgestellt: der gebürtige Münsinger Aaron König, David Reling-Burns und Ellen Schwarzburg-von-Wedel.

Matthias Sacher, Hausherr des Gesundheitszentrums, und der Mössingen Oberbürgermeister Michael Bulander betonten in ihrer Ansprache, wie problematisch die aktuelle Situation mitten in der sich zuspitzenden Pandemie sei, und folglich wurde die 2G-Regel streng befolgt. Zudem appelliert Bulander zur Impfung gegen das Coronavirus.

Die Ausstellung »Bilder_Bücher_Bilder« ist bis zum 8. April 2022 für die Öffentlichkeit zugänglich. Geöffnet ist das Gesundheitszentrum montags bis freitags von 7 bis 20 Uhr und samstags von 7 bis 16.30 Uhr. (sg)