MÖSSINGEN. Persönliche Worte sorgten bei der Verabschiedung des Schulleiters Carlheinz Nisi für eine herzliche Atmosphäre. Auch maßgeschneiderte Geschenke überreichten die Gäste in der Steinlachschule in Mössingen, die Nisi rund 18 Jahre anführte.
Mit einem biografischen Rückblick startete Tilmann Seeger, Schulrat beim Tübinger Schulamt. In den 1980er-Jahren studiert Carlheinz Nisi an der Pädagogischen Hochschule in Reutlingen und machte 1987 seinen Abschluss zum Sonderschullehrer.
2001 wurde er an die Steinlachschule versetzt, die damals Flattich-Schule hieß, und übernahm die Leitungsfunktion. »Sie haben sich als Leiter qualifiziert, denn sie sind bei den Kollegen beliebt, können gut vermitteln und gelten als humorvoller, freundlicher Lehrer«, lobte Seeger, der darauf hinwies, dass Nisi dieses Jahr ein Sabbatjahr nehmen wird, bevor er danach aus dem Schuldienst ausscheidet.
Gutschein fürs Hobby Camping
Dass Nisi die schwierigen Zeiten bis zum Umzug der Schule, der dieses Jahr stattfand, gut gemeistert habe, erwähnte Oberbürgermeister Michael Bulander. Ebenfalls anerkennende Worte fand er für Nisis Art, die Schule zu führen: »Sie stehen für eine offene Schule und sie haben sich für ein Eingebundensein in das Gemeinwesen engagiert.« Bulander erwähnte zudem Nisis Hobbys. Dazu gehört Musik, denn der Schulleiter spielt in der Freizeit gern die Bluesharp und gibt zusammen mit einem Musikerkollegen Konzerte in Mundart. Außerdem mag Nizi Camping. Für diese Urlaube übergab Bulander einen Camping-Gutschein. Und der Bürgermeister endete mit einem Satz, der bei den zahlreich gekommenen Gästen Heiterkeit auslöste: »Ruhestand, das heißt für die Ehefrau doppelt so viel Mann und halb so viel Geld.«
Auch den Film, den die Schüler und Schülerin präsentierten, kam gut an.
»Ab jetzt entscheide ich selbst, wer mich ärgert.« Mit diesem Zitat Nisis zum Ruhestand ging es los, bevor die Jugendlichen Dankesworte fanden, Tipps wie »viel schlafen« parat hatten oder ihm etwa für die Zukunft »einen Beutel voller Kohle« wünschten. Ein Gedicht hatten sich die Elternvertreter einfallen lassen, vom Kollegium gab es unter anderem ein Lied sowie einen Gutschein für ein Blues-Menü. Nochmals einen Dank für die geleistete Arbeit sprach der geschäftsführende Schulleiter Dirk Herrmann aus. »Ich hoffe, dass sich die Wünsche meiner Schüler, die sie im Film äußerten, erfüllen.« Mit diesen Worten eröffnete Carlheinz Nisi seine Rede. Dass er seinen Beruf, bei dem er mit Kindern arbeiten kann, sehr schätzte und ihm die Schüler auch viel zurückgegeben hätten, sprach er an. Er bedankte sich zudem beim Kollegium, das mit seinem Engagement dazu beigetragen habe, dass »sich der Einsatz lohnt«.
Als neue Herausforderung bewertete der Schulleiter das seit einiger Zeit gültige Recht auf inklusive Beschulung. Vorteil des getrennten Unterrichts sei, was die Steinlachschule biete: »Kleine Klassen, in denen sich Ausdauer und Konzentration üben lassen, die manchen Schülern fehlen.«
Nisi hatte ein Hufeisen mitgebracht, das er von seinem Vorgänger als Glücksbringer bekommen hatte, als er die Leitung übernahm. Dieses Hufeisen überreichte er nun seinem Nachfolger Tim Vo-Van. (bivey)