KUSTERDINGEN. Sollen drei große Birken beim Sportheim gefällt werden für einen Biergarten? Die drei Birken neben dem Kusterdinger Sportheim sind hoch gewachsen, ragen ähnlich weit in die Höhe wie der Wasserturm. Der Sportheimwirt will sie nun fällen, um dort einen Biergarten zu errichten. Weil sie auf gemeindeeigenem Grund stehen, ist die Zustimmung des Technischen Ausschusses notwendig.
Bürgermeister Jürgen Soltau wollte das per Umlaufbeschluss vornehmen, doch es gab zwei Gegenstimmen. Daher musste das Thema in der Sitzung am Mittwoch »richtig« beraten werden. Allerdings ist nun Zeit, da die Fällperiode im Februar abgelaufen ist. Der Wirt mache geltend, dass vor allem die Wurzeln im Boden eine Terrasse verhindern, sagte Michael Gassler (FWV). Die Außengastronomie sei nicht erst in Corona-Zeiten wichtig geworden. Er könne der Fällung deshalb zustimmen.
»Für mich ist das wertvoller Baumbestand, der für Vögel und Tiere wichtig ist«, sagte Matthias Illing (Härtenliste). Ein Biergarten könne auch an anderer Stelle gebaut werden. »Für mich gibt es keinen Grund, die ortsbildprägenden Bäume zu entfernen.« Ersatzpflanzungen, wie sie von der Verwaltung ins Spiel gebracht wurden, seien nur eine »Krücke«.
Soltau wies auf die Bedeutung des Kusterdinger Sportvereins hin. Ein gutes Verhältnis zum Pächter sei wichtig, da mit den Einnahmen auch die Jugendarbeit finanziert werde. »Ich stehe zwischen Baum und Borke«, sagte Soltau. Er sprach sich dafür aus, gemeinsam mit dem Wirt einen Kompromiss zu finden. Vor einer der nächsten Sitzungen will sich das Gremium daher vor der Sitzung am Sportheim treffen und die Lage vor Ort besichtigen, bevor entschieden wird. (stb)