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Kritik der Klimaaktivisten an Bahnchaos: Abgeordnete für Entschädigung

Reaktionen auf offenen Brief zum miserablen Angebot der Bahn: Ramazan Selcuk (SPD) und Michael Donth (CDU) antworten den beiden Initiativen

Reicht’s noch für den Anschluss? Ein Blick in die Fahrplan-App gehört für Zugreisende inzwischen zum Alltag.  FOTO: DPA
Ein Regionalzug. Foto: Deutsche Presse Agentur
Ein Regionalzug.
Foto: Deutsche Presse Agentur

TÜBINGEN. Die Unterschrifts-Sammlung der Initiativen Parents for Future und Fridays for Future aus Tübingen und Reutlingen hat zu ersten Reaktionen geführt. Der Landtags-Abgeordnete Ramazan Selcuk (SPD) hält die Einrichtung eines Fahrgastbeirates für sinnvoll, um die Interessen der Nutzer wirkungsvoll zu vertreten. Langfristig biete ein guter Mix aus verschiedenen Verkehrsmitteln das höchste Maß an Verlässlichkeit. Zu begrüßen sei deshalb, dass in Reutlingen das ÖPNV-Netz durch das neue Stadtbuskonzept deutlich aufgewertet worden ist.

Er setze sich darüber hinaus für eine zügige Realisierung der Regionalstadtbahn ein. »Durch diese Maßnahmen wird es uns gelingen die Abhängigkeit von einem Verkehrsmittel zu reduzieren und flexibler auf Ausfälle zu reagieren.«

Selcuk hält eine generelle Entschädigungsregelung für den Regionalverkehr für notwendig. »Dennoch bleibt das dringlichste Problem der Bahn die Verlässlichkeit. Denn was nützen ein paar Euro Entschädigung, wenn dafür ein wichtiger Termin versäumt oder Lerninhalte in der Schule verpasst werden?« Auch Michael Donth (CDU) spricht sich für umfassende Rückerstattungen aus. »Eine Monatskarte zu erstatten ist nicht ausreichend, um die Schlampereien und deren Folgen auszugleichen. Zumal auch viele Pendler betroffen sind, die keine Monatskarte haben. Gerade auch diese gelegentlichen Bahn-Nutzer benötigen einen zuverlässigen ÖPNV, um den Pkw dauerhaft stehen zu lassen.«

Der Reutlinger Bundestagsabgeordnete sieht den schwarzen Peter beim Verkehrsministerium. »Es liegt alleinig in Verantwortung des Landes, die Voraussetzungen für einen reibungslosen Verkehr zu schaffen, und notfalls Ersatzmaßnahmen einzuleiten.« Er betont, dass er bei der Bahn bei Nachfragen auf Verständnis gestoßen ist. »Probleme, die mir in den letzten Jahren von Pendlern aus meinem Wahlkreis geschildert wurden, konnten wir zeitnah und unbürokratisch lösen. Hierbei möchte ich explizit darauf hinweisen, dass die Deutsche Bahn AG sich stets kooperativ zeigte und meist schnelle Abhilfe leisten konnte.« (GEA)