Logo
Aktuell Umwelt

Klimaschutz-Demo in Tübingen: »Das Wasser steht der Welt bis zum Hals«

Um auf die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen hinzuweisen, stiegen Tübinger Mitglieder von Fridays for Future in den rund si
Um auf die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen hinzuweisen, stiegen Tübinger Mitglieder von Fridays for Future in den rund sieben Grad kalten Neckar. FOTO: STÖHR
Um auf die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen hinzuweisen, stiegen Tübinger Mitglieder von Fridays for Future in den rund sieben Grad kalten Neckar. FOTO: STÖHR

TÜBINGEN. »Uns steht das Wasser bis zum Hals«, lautet die aktuelle Botschaft der Fridays for Future-Bewegung. Am Freitag, 3. März, gehen die Umweltschützer zum nächsten globalen Klimastreik auch in Tübingen wieder auf die Straße. Die Demo startet um 13 Uhr in der Uhlandstraße. Um ihrem Aufruf Nachdruck zu verleihen, sind kürzlich an der Eberhardsbrücke acht Aktivisten mit Schildern in den Neckar gestiegen.

»Auch nach vier Jahren Klimastreik mit Großdemos in ganz Deutschland, verfehlt die Bundesregierung noch immer ihre eigenen Klimaziele«, heißt es einer Presseerklärung der Klimaschützer. Die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels rücke in immer weitere Ferne, während die Gegenwart so vieler Menschen jetzt schon von den Folgen der Klimakrise bedroht sei.

»Wir werden nicht aufhören auf die Straße zu gehen, bis die Bundesregierung sich endlich an ihre eigenen Versprechungen hält. Selbst das Bundesverfassungsgericht hat mittlerweile klargestellt, dass wir nicht einfach immer weiter auf Kosten zukünftiger Generationen leben können. Wir müssen jetzt endlich handeln«, sagt Theresa Ringelmann von Fridays for Future Tübingen.

Nach ihrem Bad im rund sieben Grad kalten Neckar machte sich die Gruppe auf den Weg ins benachbarte Uhlandbad, um sich unter der heißen Dusche wieder aufzuwärmen. Ein Zuschauer hatte sich den Aktivisten spontan angeschlossen, andere applaudierten den Klimaschützern für ihre drastische Aktion.

Fridays for Future fordert eine Mobilitätswende: der Autobahnausbau, wie gerade von FDP-Verkehrsminister Wis-sing geplant, sei »ein kalkuliertes Weiter mit Vollgas in die Krise hinein«. Stattdessen müsse der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ausgebaut werden. Ebenso wie erneuerbare Energien, die »endlich zur Top-Priorität für die Bundesregierung werden müsse«. Deswegen fordert die Bewegung 100 Prozent erneuerbare Energien bis 2035 und eine Abkehr von fossilen Projekten wie die Zerstörung ganzer Landstriche für den Kohleabbau.

»Uns bleibt nur noch dieses Jahrzehnt, um die Weichen auf effizienten Klimaschutz zu stellen«, betont Antonia Sachs von der Ortsgruppe Tübingen. »Gelingt uns das nicht, haben wir bald Kipppunkte erreicht, die nicht mehr umkehrbar sind und ein normales Leben auf diesem Planeten unmöglich machen.« Fridays for Future fordert vor allem die Industrie-Nationen, die Hauptverusacher der Klimakatastrophe, auf, ihrer globalen Verantwortung gerecht zu werden. (ist)