TÜBINGEN. Den beiden Patienten geht es gut. »Sie haben nur minimale Beschwerden wie Schnupfen«, teilte Oberärztin Siri Göpel in einer Telefonkonferenz mit. Einer der beiden mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Patienten ist als Oberarzt in der Pathologie der Uniklinik beschäftigt.
Auch die 24 Jahre alte Tochter des Mannes ist mit dem Virus infiziert und wird isoliert behandelt. Die Frau hatte den ersten baden-württembergischen Patienten, einen 25-Jährigen aus dem Kreis Göppingen, nach Mailand begleitet. Beide klagten eher über Langeweile als über Krankheits-Symptome.
Zwölf Oberärzte sind nach dem Kontakt mit den Infizierten zuhause in Quarantäne. Mit leicht reduzierter Besetzung werde der Klinik-Alltag in Tübingen fast wie gewohnt organisiert. Einzelne Untersuchungen seien abgesagt worden. Aber das liege daran, dass in den Faschingsferien sowieso weniger Personal vorhanden ist.
Die 24 Tests bei Kontaktpersonen der beiden infizierten waren negativ, betonte der Leiter der Krankenhaushygiene, Jan Liese. Auf weitere Test-Ergebnisse werde noch gewartet. Insgesamt seien 65 Kontakte der beiden überprüft worden. 16 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne.
Probleme bereiteten den Tübingern die unzähligen Anfragen. Besorgte Bürger schickten Mails und riefen an. Göpel und Liese betonten: Andere Patienten, Angehörige und Mitarbeiter müssen sich keine Sorgen machen. Jede Ansteckungsgefahr für andere Menschen im Klinikbereich sei ausgeschlossen. Im Vergleich zur Übertragungsgefahr bei Noro-Viren oder Tuberkulose sei der Corona-Virus leicht zu handhaben. (GEA)