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James Bond kapituliert auch in Tübingen vor dem Virus

Der Titel des 25. James Bond Film passt nicht in eine Zeit, in der die Coronavirus-Pandemie die ganze Welt bewegt: »No Time To Die«. Wenige Wochen vor der geplanten Premiere wurde der Start des neuen 007-Epos verschoben. Das schmerzt auch Filmfans in Tübingen.

Schauspieler Daniel Craig hat als James Bond die schlimmsten Bösewichter besiegt, doch gegen die Folgen der Coronavirus-Pandemie
Schauspieler Daniel Craig hat als James Bond die schlimmsten Bösewichter besiegt, doch gegen die Folgen der Coronavirus-Pandemie ist auch er machtlos. Foto: dpa
Schauspieler Daniel Craig hat als James Bond die schlimmsten Bösewichter besiegt, doch gegen die Folgen der Coronavirus-Pandemie ist auch er machtlos.
Foto: dpa

TÜBINGEN. Der Agent seiner Majestät hätte zum eigentlich vorgesehenen Starttermin am 2. April im Kino Blaue Brücke seinen großen Auftritt gehabt. Pünktlich um 0:07 Uhr wäre in allen Sälen der fünfte und voraussichtlich letzte James-Bond-Film mit Daniel Craig in der Hauptrolle gelaufen. Anschließend wäre »Keine Zeit zu sterben«  in der Blauen Brücke wochenlang in mehreren Vorstellungen gezeigt worden, zusätzlich hatten Cineasten im Museum auch das englische Original mit Untertiteln genießen können. Aus der Traum.

Dass die Verschiebung des Starttermins in Verbindung mit dem weltweiten Ausbruch des neuen Coronavirus steht, wurde offiziell zwar nicht bestätigt, britische Medien berichten dennoch von einem Zusammenhang. Zuvor war wegen der Covid-19-Epidemie die gesamte Werbetour in China für den Film abgesagt worden. Der asiatische Markt gilt als besonders wichtig. James Bond ist eben ein globales Unterhaltungsprodukt, das Kasse machen soll. Die Einnahmen werden auch in Tübinger Kinokassen fehlen.

»Wir werden die Besucherzahlen, die Bond angezogen hätte, nicht mit anderen Filmen erreichen«, sagt Martin Reichart als Geschäftsführer der Vereinigte Lichtspiele Lamm GmbH & Co. KG in Tübingen. Zum Coronavirus hat Reichart eine Meinung, die so klar wie die nur geschüttelten Wodka-Martinis von Bond ist: »Wir wollen uns nicht verrückt machen lassen«. Von einem großen Besucherrückgang spüre er aktuell noch nichts.

Wie sich das mit dem Coronavirus weiter entwickelt, steht in keinem Drehbuch. Sicher scheint jedenfalls heute zu sein, wann der neue Bond tatsächlich auf der Leinwand erscheint: Im November 2020. (zen)