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Aktuell Spatenstich

In Tübingen entsteht ein neues Quartier am Hechinger Eck

Ein neues Quartierhaus mit Schule, Pflegeheim, Wohnen und Gewerbe entsteht am Hechinger Eck. Der Spatenstich erfolgte am Freitag. Zuerst wird die Tiefgarage unter dem Quartiershaus gebaut.

Rund 400 Menschen sollen im neuen Quartier leben. VISUALISIERUNG: SCHWILLE+ ARCHITEKTEN
Rund 400 Menschen sollen im neuen Quartier leben. VISUALISIERUNG: SCHWILLE+ ARCHITEKTEN
Rund 400 Menschen sollen im neuen Quartier leben. VISUALISIERUNG: SCHWILLE+ ARCHITEKTEN

TÜBINGEN. Am Hechinger Eck baut die GWG Tübingen ein großes Quartiershaus, in dem nicht nur ein Pflegeheim für 60 ältere Menschen Platz findet, sondern auch ein Teil einer Grundschule – mit Klassenzimmern, Mensa und Küche. Auch Gewerbe und Wohnungen sind in dem Holzbau eingeplant.

Der Spatenstich am Freitag gilt zugleich als Start für ein neues Tübinger Quartier: Südlich werden zwei Wohnhöfe entstehen. Insgesamt sollen in den Neubauten am Hechinger Eck in vier, fünf Jahren etwa 350 bis 400 Menschen wohnen.

Wer von Süden nach Tübingen kommt, kommt in der Regel auch am Hechinger Eck vorbei – ein markanter Punkt. Auf dem fast 13 000 Quadratmeter großen Areal war seit Jahrzehnten nur Wiese und ein geschotterter Parkplatz. Den Anfang des neuen Areals macht das zur Innenstadt hin gelegene Quartiershaus.

Das große Gebäude, unter dem zuallererst eine große Tiefgarage entsteht, wird später insgesamt etwa 6 800 Quadratmeter Fläche auf sechs Etagen haben. Gebaut wird in Holz-Hybrid-Bauweise: Der Gebäudekern und einige aussteifende Elemente werden aus Stahlbeton sein, alles andere aus Holz. Dafür gibt es auch eine Förderung vom Land.

Das Quartiershaus bekommt ganz verschiedene Nutzer. Grundschüler aus der benachbarten Grundschule Hechinger Eck werden dort in vier Klassenzimmern unterrichtet, auch ihre Mensa samt Küche ist im Neubau mit eingeplant. All das wird im Erdgeschoss sein, dessen Löwenanteil die Grundschule erhält. Daneben liegen einige Gewerbeflächen.

Ebenfalls im Erdgeschoss entsteht ein Foyer fürs Altenpflegeheim, dessen Räumlichkeiten im ersten und zweiten Obergeschoss sein werden. Insgesamt 60 Pflegeplätze kann die Altenhilfe Tübingen an dieser Stelle schaffen. Im dritten, vierten und fünften Stockwerk werden 29 Wohnungen gebaut, die von der GWG später günstig vermietet werden sollen, als geförderter Wohnraum. (Der GEA berichtete.)

Gebäude wird barrierefrei

Das komplette Gebäude wird barrierefrei sein. Die Architekten vom Reutlinger Büro Schwille haben ihre Planungen ganz auf diese Nutzungsmischung zugeschnitten, auf die oft verschiedenen Bedürfnisse der Kinder, der Älteren und der Mieter. Das Erdgeschoss bildet einen Sockel, es ist ein klarer Quader. Die Türen für die Schulkinder öffnen sich nach Norden, zur bisherigen Schule.

Das Foyer des Pflegeheims erhält einen separaten, überdachten Eingang ebenfalls im Norden. Auf dem Sockelquader des Erdgeschosses werden mehrere rechtwinklig ineinander gestellte Gebäudeflügel errichtet, vier und fünf weitere Etagen. Zwischen diesen Flügeln entstehen geschützte Terrassen und Grünflächen auf dem Dach des Erdgeschosses: Orte im Freien speziell für die Bewohner des Pflegeheims.

»Wir wollen an diesem besonderen Ort architektonisch wie auch ökologisch vorbildlich bauen«, sagt GWG-Geschäftsführer Uwe Wulfrath. Der Neubau wird in Holzbauweise errichtet, ans Fernwärmenetz angeschlossen und erfüllt den energetischen Standard KfW 40.

Der Vorlauf war lang, es gab viele intensive Gespräche: Die GWG hat das Quartiershaus in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung und den Beteiligten aus Schule und Altenhilfe geplant. Nun baut die GWG den gesamten Gebäudekomplex, im Auftrag der anderen Bauherrinnen, also Stadt und Altenhilfe. Das Quartiershaus kostet insgesamt etwa 23 Millionen Euro. In der ersten Phase wird nun die Tiefgarage unter dem Quartiershaus gebaut. Dann wird das Quartiershaus entstehen. (GWG)