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Aktuell Bilanz

Ideen fürs Tübinger Krankenhaus von morgen

Stiftung »Hilfe für kranke Kinder« konnte an der Tübinger Uniklinik im vergangenen Jahr etliche Verbesserungsvorschläge von Patienten und Personal umsetzen

Auf den Stationen leert Margret Schill die Briefkästen der Initiative und bespricht mit dem Personal die Vorschläge und Ideen fü
Auf den Stationen leert Margret Schill die Briefkästen der Initiative und bespricht mit dem Personal die Vorschläge und Ideen für eine kindgerechte Klinik. FOTO: THOMAS HASSEL
Auf den Stationen leert Margret Schill die Briefkästen der Initiative und bespricht mit dem Personal die Vorschläge und Ideen für eine kindgerechte Klinik. FOTO: THOMAS HASSEL

TÜBINGEN. Die Ideeninitiative der Stiftung »Hilfe für kranke Kinder« fragt Patienten und deren Angehörige sowie das Klinikpersonal nach ihren Vorstellungen für eine kind- und familiengerechte Behandlung und Begleitung in der Tübinger Kinderklinik. Nach einem Jahr zieht das Team eine erste Bilanz.

Rund 360 Ideen haben die Stiftung erreicht, seit Schirmherr Knut Kircher vor einem Jahr den Startschuss für die Initiative #meinekinderklinik gegeben hat (der GEA berichtete). Viele davon sind bereits realisiert, an zahlreichen Ideen arbeitet die Stiftung derzeit. Die Anregungen aus den Stationen und Ambulanzen beziehen sich auf alle Bereiche des Klinikalltags: von der Ausstattung der Aufenthaltsräume für Kinder und deren Eltern bis zu Aktivangeboten für Kinder, Jugendliche und Angehörige.

Entspannungskurse für Eltern

»Ich bin regelmäßig auf den Stationen präsent und persönlich, online oder über unsere Ideenbriefkästen jederzeit erreichbar«, erläutert Margret Schill, die Koordinatorin der Initiative. »Gute Ideen finden dadurch sehr niederschwellig und unbürokratisch eine Plattform und gehen nicht im Alltag unter.« Manchmal sind es dabei die scheinbar kleinen Dinge, die für den Einzelnen einen großen Unterschied machen.

So finanzierte die Stiftung zum Beispiel dimmbare und flexible Untersuchungslampen, die an den Patientenplätzen befestigt sind. Diese ermöglichen kleinere Untersuchungen oder das nächtliche Versorgen der Kinder am Bett, ohne dabei die Zimmergenossen zu stören oder das Kind jedes Mal aus dem Zimmer holen zu müssen.

Mehrere Ambulanzen erhielten sogenannte Diaphanoskope: Sie erleichtern durch den Einsatz einer Hochleistungs-LED das Auffinden von Venen. Insbesondere bei Kleinkindern und Säuglingen kann die Blutabnahme dadurch schneller und weniger schmerzhaft erfolgen. Auf Anregungen von Eltern wurden einige Patientenzimmer mit Paravents und Trennvorhängen ausgestattet, die bei Bedarf mehr Privatsphäre schaffen.

Außerdem entsteht gerade ein neues Elternzimmer, das als Rückzugsort und für Arztgespräche dienen soll. Ein weiteres Projekt der Ideeninitiative sind spezielle Angebote für Eltern: Mütter und Väter, die in der Klinik bei ihren Kindern bleiben, können in Bewegungs- oder Entspannungskursen Kräfte sammeln, ohne die Klinik verlassen zu müssen.

»Wir sind stolz auf das, was bereits erreicht wurde, es gibt aber auch noch viele Projekte, die auf ihre Umsetzung warten«, sagt Margret Schill mit Blick auf die Zukunft. Ein Anliegen sei es zum Beispiel, eine beständige Geschwisterbetreuung zu ermöglichen. Vor allem für Kinder, deren Familien über einen längeren Zeitraum immer wieder oder lange in der Klinik sein müssen, sind ein vertrauter Ort und konstante Bezugspersonen wichtig. Viele Unsicherheiten oder Ängste aufseiten der Kinder und ihrer Eltern könnten auf diese Weise aufgefangen werden. (ukt)