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Gomaringer Jugendzentrum eröffnet

»Das Leben hat den Zweck verfehlt, wenn immer nur die Arbeit zählt« – so kündeten die Zimmermänner und -frauen in ihrem gereimten Spruch in Gomaringen

Farbenfrohe Kostüme beim Richtfest des neuen Jugendzentrums.  FOTO: JOCHEN
Farbenfrohe Kostüme beim Richtfest des neuen Jugendzentrums. FOTO: JOCHEN
Farbenfrohe Kostüme beim Richtfest des neuen Jugendzentrums. FOTO: JOCHEN

GOMARINGEN. Maria Asal vom Jugendbüro hatte mit einigen Kids für das Richtfest des neuen Jugendzentrums mit Funpark extra einen Carimbó mit farbenfrohen, echt brasilianischen Röcken einstudiert. Zu Beginn gab es also erst einmal heiße Rhythmen vor den Richtfestreden und Bürgermeister Steffen Hess mutmaßte, dass manch ein Gemeinderatsmitglied sicher gerne mitgetanzt hätte. Auch Landtagsabgeordnete Dorothea Kliche-Behnke bemerkte dies in ihrem Grußwort: »Das größte Übel der heutigen Jugend besteht darin, dass man nicht mehr dazugehört«, so soll es der Maler Dalí einst ausgedrückt haben.

Und angesichts der noch zu vollendenden, aber gut zu erahnenden Werke am künftigen Jugendzentrum kann man wirklich neidisch auf die heutige Jugend werden: 2,8 Millionen Euro bisherige Investitionssumme und ein Mitspracherecht bei der Gestaltung auf einem sieben Ar-Grundstück, ist geradezu luxuriös. Hess bedankte sich für die finanzielle Förderung von Bund und Land, angesichts der Kostensteigerung müsse jedoch ein Aufstockungsantrag von 150 000 Euro gestellt werden. Kliche-Behnke sicherte ihm hier Unterstützung zu: »Ich habe zwar bisher nichts für dieses Projekt getan, werde mich aber künftig dafür einsetzen, wenn Geld benötigt wird.«

»Das gibt Halligalli bis nachts um eins«

Hess dankte auch dem Gemeinderat, der dieses Projekt bereits 2019 beschlossen hatte: »Im Juni 2019 gab es die Auslobung, von Oktober 2019 bis Mai 2020 den Planungswettbewerb, im September 2020 ging es in die konkrete Planungsphase, der Baubeschluss wurde im März 2021 gefasst, im Februar 2022 wurden die ersten Bauleistungen vergeben.« Im Mai 2022 war der Spatenstich und nun also Richtfest. Wo andernorts die Jugend vertröstet wird, macht Gomaringen Nägel mit Köpfen und das sogar unter Corona-Bedingungen.

Einziger Wermutstropfen: Der Pumptrack kann wegen der Preissteigerungen vorerst nicht gebaut werden. Die erste Landesbeamtin und stellvertretende Landrätin Daniela Hüttig erklärte in ihrem Grußwort: »So was Großartiges gibt es in Tübingen nicht, die werden alle hierher pilgern!« – Das befürchteten die anwesenden Bauhofmitarbeiter auch; und einer meinte: »Das gibt Halligalli bis nachts um eins.« Aber erst im Frühjahr 2023, wenn die Anlage fertig ist. (GEA)